Prionosuchus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. November 2015 um 12:50 Uhr durch RobertLechner (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Prionosuchus

Künstlerische Lebendrekonstruktion eines
Prionosuchus plummeri

Zeitliches Auftreten
spätes Perm
Fundorte

Brasilien

Systematik
Wirbeltiere (Vertebrata)
Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Temnospondyli
Archegosauridae
Prionosuchus
Wissenschaftlicher Name
Prionosuchus
Price, 1948

Prionosuchus war ein primitives Landwirbeltier aus der Gruppe der Temnospondylen. Stark fragmentierte fossile Überreste aus dem späten Perm wurden in der Pedra do Fogo Formation im nordöstlichen Brasilien gefunden. Es gibt nur eine gültige Art, Prionosuchus plummeri. Mit einer geschätzten Länge von neun Metern ist Prionosuchus die größte jemals auf der Erde lebende Amphibie.

Merkmale

Größenvergleich mit einem Menschen

Prionosuchus wurde 1948 auf der Basis eines Schnauzenfragments, eines teilweise erhaltenen Unterkiefers und eines Oberschenkelknochens durch den brasilianischen Paläontologen Llewellyn Price beschrieben. Das Rostrum des Holotyps hat eine Länge von 34,5 cm und vor der Nahtstelle zwischen Zwischenkieferbein und Maxillare eine Höhe von 2,0 cm und eine Breite von 2,3 cm. Hinter dieser Nahtstelle wird das Rostrum immer breiter, bis zu 3,1 cm an seiner Basis bei einer Höhe von nur noch 1,7 cm. Price schätzte einen halben Meter als Länge des gesamten Schädels, der mit der langen schmalen Schnauze dem des rezenten Gangesgavials ähnelte. Die 35 mm breite Schnauzenspitze war mit großen, die übrige Schnauze mit mittelgroßen konischen Fangzähnen besetzt. Je ein Fangzahnpaar lag auf dem Gaumenbein vor den inneren Nasenöffnungen und dem Pflugscharbein hinter den inneren Nasenöffnungen.

Während einer Grabung im Jahr 1972 wurden Schädelfragmente, Wirbel, Rippen, Schulterblätter, Cleithrum, Schlüsselbein, Darmbein, Sitzbein und Oberschenkelknochen eines weitaus größeren Exemplars gefunden. Die Schnauzenspitze hat eine Breite von 10 cm, während die des Holotyps nur 3,5 cm breit ist. Somit wird die Schädellänge beim großen Exemplar auf 1,6 Meter geschätzt. Wie andere, besser bekannte Archegosauridae wie Archegosaurus und Platyoposaurus hatte Prionosuchus wahrscheinlich einen langgestreckten Körper und einen langen Schwanz aber kleine Gliedmaßen. Der unvollständig erhaltene Oberschenkelknochen kann nicht länger als 13 cm gewesen sein mit einem Durchmesser von maximal 1,5 cm. Verglichen mit einem fünf Meter langen Gavial, dessen Schädel eine Länge von 83 cm hat, könnte Prionosuchus eine Länge von etwa neun Meter erreicht haben und wurde damit bedeutend länger als Eogyrinus und Mastodonsaurus, die nächstgrößeren Amphibien.

Prionosuchus schwamm wahrscheinlich nach Art der Krokodile durch undulierende Bewegungen von Rumpf und Schwanz und ernährte sich von wasserlebenden größeren Wirbeltieren. Wie beim Gavial verringerte die schmale Schnauze den Widerstand des Wassers beim Zuschnappen.

Systematik

Prionosuchus gehört zur Gruppe der Archegosauridae und hat, wie die anderen Gattungen der Familie, einen langgestreckten, schmalen Schädel und aneinanderstoßende Tränen- und Stirnbeine, die durch den US-amerikanischen Paläontologen Alfred Romer genannten diagnostischen Merkmale der Archegosauridae.

Literatur

  • C. Barry Cox, P. Hutchinson: Fishes and amphibians from the late permian Pedra do Fogo Formation of Northern Brazil. Palaeontology, 1991, PDF

Weblinks

Commons: Prionosuchus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien