Produktionsplan

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Der Produktionsplan (auch als strategisches Produktionsprogramm bezeichnet) enthält die zu produzierenden Produkte eines Unternehmens in aggregierter Form und zu einem Zeitpunkt, an dem die einzelnen (singulären) Produktvarianten noch nicht bzw. noch nicht vollständig bekannt sind. Die Art und Form der Aggregation hängt von dem Produkt selber und dem Produktspektrum bzw. der Programmbreite ab, die das Unternehmen anbieten will. Als Aggregation kommen bspw. die Produktart, Produkttyp oder die Produktfamilien in Frage. In vielen Fällen ist es ausreichend, nur die hauptsächlichen Produkte oder deren wichtigste Baugruppen zu planen.[1] Der Produktionsplan ist zugleich Grundlage für die langfristige Beschaffungsplanung.

Produktionsplan und Produktionsprogramm

Der Produktionsplan dient dazu, die finanziellen, personellen, materiellen und technischen Kapazitäten eines Unternehmens lang- und mittelfristig bestimmen und absichern zu können. Er enthält die geplanten Produktionszahlen nur in aggregierter Form (z. B. Baureihe, Typ) und für längere Produktionszeitäume. Der Produktionsplan ist die Grundlage für die Erstellung von Produktionsprogrammen, in denen die einzelnen Produktvarianten exakt spezifiziert sind und tagesgenau eingeplant werden.

Die Erstellung eines Produktionsplans folgt dem Absatzplan und basiert auf der Schätzung des Absatzes je Land oder Absatzmarkt entsprechend der gewählten Produktaggregation. Die Aggregation vereinfacht die Planung, da es nur wenige Planungsbegriffe gibt, die jedoch ausreichend genau für die Kapazitätsplanung sein müssen. Ein gutes Beispiel ist dafür die Automobilindustrie. Hier werden langfristig zunächst nur die Absatzzahlen für die einzelnen Fahrzeugklassen oder Fahrzeugtypen geplant. So werden im langfristigen Bereich nur die Stückzahlen für die Produkttypen (z. B. VW Golf, VW Passat usw.) auf Monatsbasis geplant und nicht für jede einzelne Golf-/Passatvariante. Mittelfristig werden diese dann durch die genaueren Fahrzeugmodelle 'ersetzt'. Der Absatz wird dann auf die vorhandenen Produktionskapazitäten aufgeteilt und in den Produktionsplan 'überführt'. Der Produktionsplan wird somit im Planungsprozess zeitlich und produktbezogen ständig verfeinert. Am Ende der Planung wird aus dem Produktionsplan das Produktionsprogramm [2]. Beim Übergang ist insbesondere auf die Konsistenz der zwischen dem Produktionsplan und Produktionsprogramm zu achten, da es sonst zu Problemen (Überbestände oder Engpässe) bei der Materialbedarfsplanung kommen kann.

Siehe auch

Literatur

  • Günther Schuh (Hrsg.): Produktionsplanung und -steuerung: Grundlagen, Gestaltung und Konzepte. 3. Auflage. Springer, Berlin 2006, ISBN 978-3-540-40306-7.
  • Hans-Peter Wiendahl: Betriebsorganisation für Ingenieure. 7. Auflage. Hanser, München 2010, ISBN 978-3-446-41878-3.
  • Herlyn: PPS im Automobilbau - Produktionsprogrammplanung und -steuerung von Fahrzeugen und Aggregaten. Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-41370-2.

Quellen

  1. Wiendahl, H.-P. "Betriebsorganisation für Ingenieure", Hanser Verlag, München 201, ISBN 978-3-446-41878-3, S. 52 ff.
  2. Herlyn, "PPS im Automobilbau", Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-41370-2, S. 122 ff.

Weblinks