Pronomen universale

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Als Pronomen universale bzw. Universalpronomen wird vereinzelt ein Pronomen bezeichnet, das indeklinabel ist, das heißt in einer einzigen Form für alle grammatischen Geschlechter, Fälle etc. eingesetzt werden kann.

Dies tritt manchmal bei Relativpronomen auf, Beispiele werden aus Kreolsprachen genannt[1] oder aus dem Gemeintschechischen (einer umgangssprachlichen Form des Tschechischen) in Form des Wortes co (deutsch was). – Zur Abgrenzung ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Wörter, die Relativsätze einleiten, Pronomen sind; beispielsweise ist in deutschen Relativsätzen das Wort wo in bestimmten Verwendungen ein (sowieso nicht flektierbares) Relativadverb, in anderen Verwendungen in süddeutschen Dialekten eine Konjunktion (siehe unter Relativpronomen #Abgrenzung zwischen Relativpronomen und Konjunktionen im Deutschen).[2]

In Gelegenheitsprägungen (nicht als Fachterminus) wird als „universales Pronomen“ aber auch genusneutrales they im Englischen bezeichnet,[3] oder unveränderliche Reflexivpronomina, und anderes.

Zu unterscheiden ist dieser Begriff des „universalen“ i. S. v. unveränderlichem Pronomen auch von dem Begriff „universal“ im Sinne „universelle Quantifikation“, d. h. Allquantor – da Wörter wie „alle“ als indefinite Pronomina eingeordnet werden. Der Gegenbegriff zu „universales Pronomen“ in diesem Sinn ist dann „existenzielles Pronomen“.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein unveränderliches k / ki im französischbasierten Kreol von Réunion wird berichtet von Robert Chaudenson: Le lexique de parler créole à la Réunion. 2 Bände. Paris: Champion. Zitiert in: Carina Auzinger: Entstehung und Struktur des créole réunionnais im Fokus kreolistischer Theorien und Analysen Diplomarbeit, Universität Wien, 2014, S. 127, Online. Abgerufen am 11. September 2022.
  2. Siehe auch: Karin Pittner: Wo in Relativsätzen – eine korpusbasierte Untersuchung. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik 32 (2004), S. 357–375.
  3. Abigail C. Saguy, Juliet A. Williams: A Little Word That Means A Lot: A Reassessment of Singular They in a New Era of Gender Politics. In: Gender & Society Vol. 36-1 (2022), S. 5–31. doi:10.1177/08912432211057921.