Proteinkinase G

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Proteinkinase G
Masse/Länge Primärstruktur 150 kDa
Sekundär- bis Quartärstruktur Dimer
Bezeichner
Gen-Name(n) PRKG1[1]
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 2.7.11.12Proteinkinase
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen

Die Proteinkinase G (PKG), auch cGMP-abhängige Proteinkinase, gehört zur Familie der Serin/Threonin-Kinasen und kommt überwiegend in der glatten Muskulatur, in Thrombozyten und dem Kleinhirn (Cerebellum) vor. Sie wird durch cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) aktiviert.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PKG besteht aus zwei Untereinheiten (je 75 kDa)[2] mit je einer katalytischen und einer regulatorischen cGMP-bindenden Domäne. Sie enthält, ähnlich der Proteinkinase C, einen N-terminalen Bereich, die autoinhibitorisch wirksame Pseudosubstrat-Region. Durch die Bindung von cGMP an das sog. cNMP (cyclic nucleotide monophosphate)-Motiv wird die negativ-regulatorische Wirkung der Pseudosubstratregion aufgehoben.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Muskel hemmt die cGMP-abhängige Proteinkinase nach Aktivierung durch cGMP die Kontraktion durch Phosphorylierung zweier Substratproteine:

  • Myosinphosphatase (Myosin light Chain Phosphatase, MLCP): Sie dephosphoryliert die regulatorische leichte Kette des Myosins und wird durch die PKG-vermittelte Phosphorylierung aktiviert
  • Inositoltrisphosphat (IP3)-Rezeptor: Er bildet in der Membran des sarkoplasmatischen Retikulums der glatten Muskelzellen einen eigenständigen Ca2+-Kanal, der bei PKG-vermittelter Phosphorylierung geschlossen wird

Die wichtigste Funktion der cGMP-abhängigen Proteinkinase in der glatten Muskulatur beruht auf ihrer relaxierenden Wirkung, welche auch das therapeutische Prinzip aller NO-freisetzenden Vasodilatatoren wie Nitroprussit oder dem zur Behandlung der akuten koronaren Herzkrankheit eingesetzten Nitroglycerin ist.

Durch eine Phosphorylierung des CFTR-Proteins kann die PKG auch die Chloridsekrektion und den konsekutiven Wassertransport stimulieren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Rassow, Karin Hauser, Roland Netzker, Rainer Deutzmann: Duale Reihe Biochemie. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-13-125354-5.
  • C. Heinrich, Matthias Müller, Lutz Graeve: Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie. 9. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-17971-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GeneCards: THE HUMAN GENE DATABASE
  2. Spektrum: der Neurowissenschaft - Spektrum