Pumpspeicherkraftwerk Riedl

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Pumpspeicherkraftwerk Riedl
Der Stauraum des Kraftwerks Jochenstein soll als Unterbecken für das Pumpspeicherkraftwerk Riedel dienen
Der Stauraum des Kraftwerks Jochenstein soll als Unterbecken für das Pumpspeicherkraftwerk Riedel dienen
Der Stauraum des Kraftwerks Jochenstein soll als Unterbecken für das Pumpspeicherkraftwerk Riedel dienen
Lage
Pumpspeicherkraftwerk Riedl (Bayern)
Pumpspeicherkraftwerk Riedl (Bayern)
Koordinaten 48° 31′ 38″ N, 13° 43′ 25″ OKoordinaten: 48° 31′ 38″ N, 13° 43′ 25″ O
Land Deutschland
Ort Untergriesbach
Gewässer Donau
f1
Kraftwerk
Eigentümer
Planungsbeginn 1970er Jahre
Bauzeit 2015[veraltet]–2018[veraltet]
Technik
Engpassleistung 300 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
340 m
Ausbaudurchfluss Turbinen: 100 m³/s
Pumpen: 80 m³/s
Turbinen 2
Sonstiges

Das Pumpspeicherkraftwerk Riedl (auch als Energiespeicher Riedl bezeichnet) ist ein Schachtkraftwerk, das die Donaukraftwerk Jochenstein AG als Projektträger nahe der Ortschaft Riedl in der Gemeinde Untergriesbach (Landkreis Passau) plant. Eigentümer der Gesellschaft sind Großkonzerne, zu 50 Prozent der Verbund AG, Österreichs größter Stromkonzern, sowie auf deutscher Seite mit 50 Prozent die Rhein-Main-Donau AG sowie die E.ON Wasserkraft.

Geschichte

Erste Überlegungen zum Bau eines Pumpspeicherkraftwerks gab es bereits in den 1970er-Jahren.[1]

Den Plänen zufolge soll in einer Senke zwischen den Ortschaften Riedl und Gottsdorf ein 4,23 Millionen Kubikmeter Wasser fassender oberer Stausee entstehen, der als Energiespeicher dient. Das Wasser stammt aus der nahen Donau und wird in Zeiten niedrigen Stromverbrauchs den Berg hochgepumpt. Wenn der Energiebedarf hoch ist, wird es abgelassen und so wieder Strom erzeugt. Sowohl Leitungen, als auch Kraftwerk sollen unter der Erde liegen. Baubeginn soll 2015[veraltet] sein, Fertigstellung 2018[veraltet]. Mit 350 Millionen Euro Kosten, vier Jahren Bauzeit wäre es derzeit das größte private Bauvorhaben in Ostbayern. Der Damm würde 20 m hoch werden und die Seefläche 24 ha groß sein. Die Leistung soll 300 Megawatt betragen, bei einer Fallhöhe von 340 m.[2]

Das Projekt ist politisch umstritten. Befürworter verweisen auf die Notwendigkeit, die Speicherkapazität für elektrischen Strom auszubauen, wofür in großem Maßstab allein Pumpspeicherkraftwerke eine bewährte Technologie sind, auch wenn alternative Ansätze zur Energiespeicherung ebenso verfolgt werden müssen.[3][4][5] Der Meinungsbildungsprozess scheint noch nicht bei allen Parteien abgeschlossen zu sein.[6][7] Die Gegner des Pumpspeicherkraftwerks Riedl befürchten ökologische Nachteile und eine Stärkung der Atomwirtschaft durch das Pumpspeicherkraftwerk.[8] Gegen das Projekt hat sich eine Bürgerinitiative gebildet.[9] Die Regionalpolitik unterstützt das Projekt derzeit.[10] Im September 2012 wurden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren eingereicht.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundestagsdrucksache 10/2835. Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Burgmann und der Fraktion DIE GRÜNEN (PDF; 410 kB)
  2. Regiowiki: Energiespeicher Riedl
  3. Stellungnahme der Freien Wähler Passau vom 12. Januar 2011
  4. Antrag der CSU-Fraktion im Bayrischen Landtag vom 14. Dezember 2010. Drucksachennummer: 16/6713
  5. FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag: Blockade beim Ausbau der Energieinfrastruktur von SPD und Grünen beenden (PDF; 66 kB)
  6. SPD Passau: SPD macht einvernehmlichen Konsens mit Anwohnern und Pumpleistung durch erneuerbare Energien zur Bedingung
  7. Am Sonntag vom 20. März 2011: Sinneswandel: Öko-Partei nicht mehr gegen Pumpspeicher Riedl? Die grüne „Rolle rückwärts“
  8. Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. vom 8. Dezember 2010
  9. Bürgerinitiative gegen das Projekt:RIGOJO-Interessengemeinschaft
  10. nachrichten.at vom 15. Februar 2011: Regionalpolitik neigt mehrheitlich zum Bau des Pumpspeichers Riedl
  11. Energiespeicher Riedl. Planung und Realisierung. Donaukraftwerk Jochenstein AG, abgerufen am 14. September 2013.