Pöschel P 300

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Pöschel P 300
<Pöschel P 300 Equator>
P 300 in der ursprünglichen Auslegung
Typ Amphibienflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Deutschland

Hersteller Pöschel Aircraft
Erstflug 27. Februar 1971
Stückzahl 3
Dritter Prototyp

Die Pöschel P 300 Equator ist ein Amphibienflugzeug des deutschen Herstellers Pöschel Aircraft GmbH.

Geschichte

Die Entwicklung der P 300 begann 1967 durch den 1937 geborenen Flugzeugkonstrukteur Günter Pöschel. Es sollte ein Amphibienflugzeug mit Druckkabine für sechs bis acht Passagiere werden, das auch als Zubringer- oder Reiseflugzeug verwendet werden sollte. Der erste Entwurf war ein Hochdecker mit an einem T-Leitwerk installierten Zugpropeller, der durch eine Fernwelle mit Umlenkgetriebe von einem hinter der Kabine eingebauten Lycoming TIO-541 Motor angetrieben wurde. Der Erstflug fand am 27. Februar 1971 bei der DFVLR in Oberpfaffenhofen statt. Die Flugerprobung brachte aber erhebliche Probleme mit der Fernwelle und der Anordnung des Propellers zu Tage, so dass die Maschine trotz einiger Umbauten 1975 stillgelegt wurde. Der zweite Prototyp wurde mit einem Allison 250-B17B Turboprop-Triebwerk mit 308 kW ausgerüstet und als Pöschel P 400 A1 Turbo Equator bezeichnet. Die Maschine mit dem Kennzeichen D-EMFG startete am 24. August 1977 zu ihrem Erstflug und wurde beim achten Testflug am 5. November 1977 bei einem Unfall zerstört. Beim dritten Prototyp versuchte Pöschel den Wirkungsgrad des Antriebes zu verbessern und brachte den Antrieb der nun zum Mitteldecker umkonstruierten Maschine mit Dreiblatt-Druckpropeller in einer Gondel über dem Schwerpunkt der Maschine an. Die 1979 bei der Firma Glasflügel in Lemmingen als P 300B1 gebaute Maschine wurde 1982 auf der ILA in Hannover ausgestellt. Zur Flugerprobung und zum Serienbau kam es jedoch nicht mehr, da Pöschel inzwischen die finanziellen Mittel ausgegangen waren.[1]

Konstruktion

Die P 300 war ein Kleinflugboot und Amphibium von dem mehrere konstruktiv verschiedene Prototypen gebaut wurden. Die letzte Version der GFK-Konstruktion verwendete einen aerodynamisch optimal verkleideten Motor in Pylonanordnung und war mit einem Bugrad-Einziehfahrwerk ausgestattet. Zudem verfügte sie über ein System zur Grenzschichtbeeinflussung zur Verringerung der Landegeschwindigkeit. Die guten Eigenschaften als Amphibium ergaben sich konstruktiv auch aus der aerodynamisch optimierten Rumpfform und den aerodynamisch vollkommen glatten Tragflügeln mit Spaltklappen. Es war vorgesehen die Maschine auch mit Pratt&Whitney PT-6A-27 Propellerturbinen oder zwei Kolbenmotoren (2 x 210 WPS) in Tandemanordnung auszurüsten. Insgesamt sollte die Maschine in 51 Ausrüstungsvarianten angeboten werden.

Technische Daten

Kenngröße Daten[2]
Besatzung 1-2
Passagiere 6-8
Länge 8,20 m
Spannweite 11,60 m
Höhe 3,10 m
Flügelfläche 16,0 m²
Leermasse 850 kg
max. Startmasse 1800 kg
Reisegeschwindigkeit 460 km/h
Höchstgeschwindigkeit 490 km/h
Dienstgipfelhöhe 9000 m
Start-/Landestrecke 116 m / 51 m
Triebwerke ein Lycoming TIO-540 mit 310 PS

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. FliegerRevue Dezember 2010, S.56-59, Kunststoff auf dem Vormarsch
  2. Rolf Wurster; 50 Jahre Deutsche Motorflugzeuge; ISBN 978-3831118540

Weblinks