Quesera

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2015 um 14:20 Uhr durch Dreizung (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Quesera de Zonzamas
29° 0′ 2″ N, 13° 34′ 4″ W
Quesera de Bravo
29° 9′ 26″ N, 13° 26′ 6″ W

Queseras sind Artefakte der altkanarischen Majos auf Lanzarote. Es handelt sich dabei um Felsblöcke, in die tiefe, fast parallele Rillen eingearbeitet wurden. Die Funktion der Queseras ist ungeklärt. Sowohl ritueller wie auch profaner Gebrauch sind denkbar. So könnte es sich bei den Queseras um Opferplätze, etwa für Milch oder Blut gehandelt haben. Andere Deutungen sehen ihren Zweck in der Käseherstellung (daher die Bezeichnung, spanisch Form zur Herstellung von Käse), dem Auffangen von Wasser oder dem Mahlen von Getreide. Es könnten auch giftige Wolfsmilchgewächse zerrieben worden sein, deren Saft die Majos zum Fischfang benutzten. Die Queseras müssen für die Altkanaren von großer Bedeutung gewesen sein, da ihre Fertigung ohne Metallwerkzeug sehr mühselig war. Da es eine ähnliche Anlage in Marokko gibt, gelten die Queseras als Indiz für die Abstammung der Majos von nordafrikanischen Berbern.

Auf Lanzarote gab es ursprünglich fünf Queseras, von denen heute noch drei erhalten sind. An der Straße zwischen Tahiche und San Bartolomé, nahe der altkanarischen Wohnstätte Palacio del Zonzamas, befindet sich in exponierter Lage die Quesera de Zonzamas. Der mehrere Quadratmeter große Basaltblock ist von fünf breiten Kanälen durchzogen. In der Nähe gibt es Petroglyphen, die anscheinend die Umrisse von Füßen darstellen. Die Quesera de Bravo ist im Malpaís de la Corona im Norden Lanzarotes zwischen der Lavahöhle Cueva de los Verdes und dem Einsturzkessel Jameos del Agua gelegen. Ihre Kanäle sind teilweise durch Querstege in Kammern unterteilt, was sie von der Quesera de Zonzamas unterscheidet. Ein drittes Objekt befindet sich auf dem Vulkan Guardilama im Weinbaugebiet La Geria.

Literatur

Weblinks