Raumstadt-Modell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2016 um 14:48 Uhr durch Giorgio Michele (Diskussion | Beiträge) (→‎Konzept: korr.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Raumstadt-Modell ist eine dreidimensionale Abbildung Berlins im Maßstab 1:5000, in der freie und ungenutzte Flächen der Stadt (voids) verzeichnet und damit als Entwicklungsgrundlage für die Internationale Bauausstellung (IBA) 2020[1] dienen soll.

Konzept

Das Raumstadt-Modell entstand auf Initiative eines Prae-IBA-Teams und der Senatsbaudirektorin Berlins, Regula Lüscher. Das Team hat die Aufgabe, eine weitere IBA in Berlin vorzubereiten. Sieben Studierende der Architektur bzw. des Urban Designs der Technischen Universität Berlins erstellten bis Mai 2011 ein rund 9 Meter breites und rund 7,6 Meter langes Modell der Stadt. Auf die so entstandene Fläche von rund 68,4 m² wurde ein hochauflösendes Luftbild aufgebracht. Die mehr als 1.000 Voids, die von mehr als 50 Studenten aus 10 Ländern zwischen April und Mai 2011 aufgenommen wurden, werden mit unterschiedlichen Farben und Folien auf der Karte markiert. Leerstehende Gebäude sind als blaue Kuben ausgeführt. Flächen mit einer silbernen Folie markieren Grundstücke, die dem Berliner Baulückenmanagement gehören. Goldene Flächen sind Resträume wie Mittelstreifen oder Flächen unter Bahntrassen und Autobahnen. Eine durchsichtige, in Regenbogenfarben schillernde Folie zeigt Brachen.

Das Modell ist in einzelnen Bausteinen aufgebaut und kann in die 12 Bezirke Berlins zerlegt werden. So können je nach Ausstellungssituation die gesamte Stadt oder nur einzelne Teile gezeigt werden. Das Modell war vom 12. August bis 31. Oktober 2011 in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Berlin zu sehen.

Ziel des Raumstadt-Modell ist es, der Ressource „Raum“ eine „faktenbasierte Visualisierung zu geben. In dem die vielfältigen Raumpotenziale der Stadt kartographisch erfasst werden, öffnet sich zugleich der Raum für Imagination und Phantasie für die Zukunft der Stadt.“[2].

Einbettung des Modells in die IBA

Die Planungen für die IBA 2020 basieren auf drei Themengebieten: Hauptstadt, Sofortstadt und Raumstadt.[3] Die Hauptstadt beschreibt Berlin als „Schaufenster Deutschlands“. Ziel ist, den Bewohnern und Besuchern Berlins einen „gesellschaftlichen Entwurf einer städtischen demokratischen Gesellschaft“ zu zeigen.[4] Im Berlin des 21. Jahrhunderts wird nach Wunsch der Veranstalter „über gesellschaftliche und ethnische Grenzen hinaus Zusammenhang und Unterstützung gelebt […] und zum Beispiel Nachbarschaftshilfe [durch] die Großfamilie“[4] abgelöst. Die Sofortstadt beschreibt Berlin als eine „Hauptstadt der Zwischennutzung“[4], in der zeitlich begrenzte Projekte die Möglichkeit bieten, architektonische Projekte auf Zeit auszuprobieren. Die Raumstadt ist das dritte Element dieser Strategie, die eine Entscheidungsgrundlage dafür bieten soll, welche Flächen bebaut und welche freigehalten werden sollten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hauptstadt, Raumstadt, Sofortstadt: Berlin plant neue Bauausstellung. Abgerufen am 9. Oktober 2011.
  2. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Werkstatt – Baukultur, Kommunikation, Oberste Denkmalschutzbehörde: Das Raumstadt-Modell. Berlin, Juli 2011.
  3. Internationale Bauausstellung: Hauptstadt, Raumstadt und Sofortstadt. In: Berliner Morgenpost. vom 18. Januar 2011. Abgerufen am 9. Oktober 2011.
  4. a b c Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Werkstatt – Baukultur, Kommunikation, Oberste Denkmalschutzbehörde: Eine IBA für Berlin 2020. Berlin, Juli 2011.