Reaktive elektrophile Spezies

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Reaktive elektrophile Spezies (RES) sind in der Biochemie Stoffe, die aus der Oxidation von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) entstehen.[1]

Eigenschaften

RES haben elektronendefiziente Zentren und können so unter anderem zu einer irreversiblen Thiol-(S)-Alkylierung (Michael-Addukt-Bildung) von Cysteinen führen. Daneben mindern RES das reduzierende Potential des Zytosols.

RES sind in Pflanzen bei der Aktivierung der Genexpression verschiedener Gene beteiligt, die bei der Einleitung einer Apoptose als Antwort auf umweltbedingten Stress oder Pathogene induziert werden sowie (bei niedrigen RES-Konzentrationen) der Induktion von antiapoptotischen Genen dienen. Diese RES-induzierten Gene werden über einen Klasse-II-TGA-Transkriptionsfaktor induziert und umfassen unter anderem Gene für Entgiftung, Zellzyklus und Chaperone.[2]

In Chlamydomonas reinhardtii wurden RES-induzierte Gene zur Entgiftung und Stressantwort durch Aktivierung des Electrophile Responsive Element (Gen SOR1) beschrieben.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. E. Farmer, C. Davoine: Reactive electrophile species. In: Curr Opin Plant Biol. (2007), Band 10, Nr. 4, S. 380–386. PMID 17646124.
  2. E. E. Farmer, M. J. Mueller: ROS-mediated lipid peroxidation and RES-activated signaling. In: Annu Rev Plant Biol. (2013), Band 64, S. 429–450. doi:10.1146/annurev-arplant-050312-120132. PMID 23451784.
  3. B. B. Fischer, H. K. Ledford, S. Wakao, S. G. Huang, D. Casero, M. Pellegrini, S. S. Merchant, A. Koller, R. I. Eggen, K. K. Niyogi: SINGLET OXYGEN RESISTANT 1 links reactive electrophile signaling to singlet oxygen acclimation in Chlamydomonas reinhardtii. In: Proc Natl Acad Sci U S A. (2012), Band 109, Nr. 20, S. E1302-11. doi:10.1073/pnas.1116843109. PMID 22529359; PMC 3356615 (freier Volltext).