Reuth (Hochstadt am Main)

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Reuth
Koordinaten: 50° 8′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 50° 8′ 11″ N, 11° 9′ 55″ O
Höhe: 324 m ü. NHN
Einwohner: 79 (2014)[1]
Postleitzahl: 96272
Vorwahl: 09574
Fachwerkhaus
Fachwerkhaus

Reuth ([ʁɔɪ̯tAudiodatei abspielen) ist ein Gemeindeteil von Hochstadt am Main im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Straßendorf liegt etwa acht Kilometer südöstlich von Lichtenfels im Hügelland südlich vom Main. Durch Reuth führen eine Gemeindeverbindungsstraße nach Wolfsloch und die Kreisstraße LIF 4 von Hochstadt nach Roth.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname deutet auf eine kleine Rodung hin. Die erste urkundliche Erwähnung war 1313, als Eberhard Rauschner und seine Frau zugunsten des Klosters Langheim auf ihre Einkünfte von Gütern in „Rautelin“ bei Hochstadt verzichteten. Im selben Jahr erwarb das Kloster von der Obristfelder Kirche und Pfarrei Güter in „Reutlein“.[2]

Im Jahr 1520 war Reuth nach Isling eingepfarrt. Neben dem Kloster Langheim besaß auch Bamberger Hochstift Lehen und die Dorfherrschaft.[2]

1818 gehörte Reuth zum Obermainkreis. 1833 war der Ort ein Weiler mit zehn Häusern und 56 Einwohnern. 1862 folgte die Eingliederung Reuths in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels. 1871 zählte der Ort 88 Einwohner, die alle katholisch waren, und 30 Gebäude. Der Weiler gehörte zur sieben Kilometer entfernten katholischen Pfarrei in Isling. Die katholische Schule befand sich im 2,5 Kilometer entfernten Trieb.[3] Reuth gehörte zur Landgemeinde Obersdorf, die im Jahr 1900 zwei weitere Gemeindeteile, die Weiler Anger und Thelitz mit einer Gesamtfläche von 678,88 Hektar, 355 Einwohner, von denen 352 katholisch und 3 protestantisch waren, sowie 59 Wohngebäuden umfasste. 77 Personen lebten in Reuth in 12 Wohngebäuden. Inzwischen befand sich die katholische Schule im 0,5 Kilometer entfernten Obersdorf.[4] 1925 lebten in dem Ort 57 Personen in 12 Wohngebäuden.[5] Am 30. Dezember 1925 wurde Reuth von der Pfarrei Isling ausgepfarrt und der Pfarrei Hochstadt angeschlossen. 1950 hatte das Dorf 76 Einwohner und 11 Wohngebäude. Es gehörte zum Sprengel der evangelischen Pfarrei Michelau.[6] Im Jahr 1970 zählte Reuth 58 Einwohner[7] und 1987 64 Einwohner sowie 16 Wohngebäude mit 18 Wohnungen.[8]

Am 1. Mai 1978 wurden die Gemeinde Obersdorf mit dem Gemeindeteil Reuth im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Hochstadt eingegliedert.[9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kapelle

Die katholische Kapelle, ein rechteckiger Putzbau mit Zeltdach und Dachreiter, stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Bayerischen Denkmalliste sind für Reuth zwei weitere Baudenkmäler aufgeführt, siehe Denkmalliste der Gemeinde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 12 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. a b Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978 3 7696 6862 9. S. 119.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1078, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 960 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 696.