Revolver Modell 1882, 1882/29
Revolver Modell 1882, 1882/29 | |
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Datei:Swiss Model 1929 Ordnance Revolver 1453.jpg | |
Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | Revolver Modell 1882/29 |
Einsatzland | Schweiz |
Entwickler/Hersteller | Eidgenössische Waffenfabrik Bern |
Entwicklungsjahr | 1929 |
Produktionszeit | 1929 bis 1946 |
Waffenkategorie | Revolver |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 228 mm |
Gesamthöhe | 150 mm |
Gewicht (ungeladen) | 0,765 kg |
Visierlänge | 149 mm |
Lauflänge | 116 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 7,5 mm Schweizer Ordonnanz M82 (7,5 × 22,5 mm R) |
Mögliche Magazinfüllungen | 6 Patronen |
Feuerarten | Langsames Einzelfeuer, Schnellfeuer |
Anzahl Züge | 4/rechts |
Drall | 1 Drehung auf 430 mm |
Visier | Kimme und Korn |
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Der Revolver Modell 1882/29 war eine am 30. Januar 1929 eingeführte Ordonanzwaffe der Schweizer Armee. Sie verschiesst die Schwarzpulverpatrone Kaliber 7,5 mm und wurde 18.209-mal hergestellt.
Beschreibung
Der Single-/Double-action-Revolver 1882/29 ist eine Weiterentwicklung des ursprünglich 1882 vom Direktor der Eidgenössischen Waffenfabrik Rudolf Schmidt entwickelten Vorgängermodells Revolver Modell 1882. Dieser basiert wiederum auf den von Chamelot-Delvigne entwickelten französischen Armee-Revolver Modell 1873. Das Ziel der Weiterentwicklung war in erster Linie eine Vereinfachung der Fertigung und die Senkung der Herstellungskosten. Ein Revolver M1882/29 kostete nur dreiviertel des Preises eines Revolvers M1882.
Die ersten 7.000 Stück hatten rote Griffschalen aus Canevasit, das zum Splittern neigte. Daher wurden später braune oder schwarze Griffschalen aus einem haltbareren Kunststoff verwendet und ältere Revolver nachgerüstet. Am Boden des Griffes ist eine drehbare Riemenöse angebracht. Als Schlagfeder dient eine im Griffstück untergebrachte Blattfeder. Die Trommel ist nicht schwenkbar, ge- und entladen kann nur einzeln über eine Ladeklappe werden. Die Ladeklappe stellt gleichzeitig die einzige Sicherung des Revolvers dar, indem sie in geöffneter Stellung den Hahn blockiert. Das Geschoss dringt auf eine Distanz von 30 Metern 70 mm tief in Tannenholz ein; die Streuung beträgt auf dieselbe Distanz 15×11 cm.
Die Waffe wurde bis zur Einführung der Pistole 49 primär an mit einer Faustfeuerwaffe ausgerüstete Angehörige der Mannschaft sowie an höhere Unteroffiziere abgegeben. Offiziere der Schweizer Armee verwendeten bei ihrem Dienst die Parabellum-Pistole. Bis Mitte der 1970er-Jahre gehörte der Revolver daneben zur Ausrüstung der Eisenbahnpolizisten, Hilfspolizisten, Angehörigen militärischer Verwaltungen, Mechanikern des Hilfsdienstes, Truppenhandwerkern und Hundeführern.
Modifizierungen gegenüber M1882
- runder anstatt Achtkantlauf
- seitlich verstellbares Korn
- massiveres, ergonomischeres Griffstück
- beweglich gelagerter Schlagbolzen
- verstärkte Rahmenbrücke über der Trommel
- hochwertiger Stahl
Literatur
- Reglement Revolver 82/29, abgerufen am 22. April 2015
- Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Schützenwaffen. (1945–1985). In: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt. 5. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1988, ISBN 3-89488-057-0, Waffen, S. 386.