Ringwall Leidersdorf

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Ringwall Leidersdorf
Lageplan von Ringwall Leidersdorf auf dem Urkataster von Bayern

Lageplan von Ringwall Leidersdorf auf dem Urkataster von Bayern

Alternativname(n) Wallburg Kellerberg
Staat Deutschland
Ort LeidersdorfEnsdorf (Oberpfalz)
Entstehungszeit Vor- und frühgeschichtlich
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Wallreste
Geographische Lage 49° 21′ N, 11° 56′ OKoordinaten: 49° 21′ 12,2″ N, 11° 55′ 52,2″ O
Höhenlage 419 m ü. NHN
Ringwall Leidersdorf (Bayern)
Ringwall Leidersdorf (Bayern)

Der Ringwall Leidersdorf, auch Wallburg Kellerberg genannt, befindet sich im Gemeindeteil Leidersdorf der Oberpfälzer Gemeinde Ensdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach von Bayern. Der Ringwall liegt auf dem Kellerberg (auch Köhlerberg genannt) oberhalb von Leidersdorf und ca. 1425 m nordnordöstlich von Ensdorf. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6637-0004 im Bayernatlas als „ Höhensiedlungen der Bronzezeit und der Urnenfelderzeit, Ringwall vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung“ geführt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Auf der Spitze einer Bergzunge des Kellerberges, die sich nach Westen in das Vilstal vorschiebt und im Norden und Süden in zwei tiefe Täler abfällt, befindet sich ein gerundet quadratischer Ringwall von 28 m Länge Seitenlänge. Dieser ist an der Basis 4 m breit und 1,3 m hoch. In seiner Nordostecke ist eine 2 m breite Lücke vorhanden, die vielleicht ein früheres Zugangstor markiert. An der Nordseite liegt ein tiefer Grabungsschnitt offen, an der Südwestecke sind zwei weitere Wallabschnitte als leichte Einmuldungen zu erkennen. Die Südseite ist stark abgegraben, die Innenseite fällt leicht in Richtung Südwest.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1930 fanden Grabungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege statt. Dabei wurden zwei Schnitte durch den Wall angelegt. An der Südwestecke wurden zwei parallele Schalenmauern im Abstand von 2,5 m und mit 0,6 m Höhe festgestellt. Diese waren aus Felsblöcken und kleineren Steinen aufgeschichtet.

Die unter dem Steinkern der südlichen Wallstrecke entdeckten Scherbenfunde sind mit Ausnahme von einigen Silexabschlägen der Urnenfelderkultur bzw. der späten Bronzezeit (1300–800 v. Chr.) zuzuordnen.[1] Spätere Lesefunde von 1976 und 1984 von bearbeiteten Hornsteinen und diversen Scherben weisen auf eine ältere, vorgeschichtliche Phase der Wallanlage hin. Außerdem wurde nicht näher eingeordnete Eisenschlacke gefunden. Eine Scherbe ist eindeutig dem Hochmittelalter zuzuordnen.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klosterdorf und Hammerstatt Leidersdorf, abgerufen am 11. Mai 2020.
  2. Sabine Beckmann (2007): Kolluvien und Auensedimente als Geoarchive im Umfeld der historischen Hammerwerke Leidersdorf und Wolfsbach (Vils/Opf.), Diss. Universität Regensburg, S. 77 f; abgerufen am 11. Mai 2020.