Rosa Oppenheimer

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Rosa Oppenheimer (geboren am 31. Juli 1887 in Berlin als Rosa Silberstein; gestorben am 2. November 1943 im KZ Auschwitz) war eine deutsch-jüdische Kunsthändlerin und -sammlerin, die 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosa Silberstein heiratete den Kunsthändler Jakob Oppenheimer (* 1879). Jakob Oppenheimer war Geschäftsführer des Kunsthandelsunternehmens Margraf & Co, welches seit 1912 existierte, mit Juwelen, Antiquitäten und Kunst handelte und ab 1929 vier Ladengeschäfte in Berlin betrieb. Als Albert Loeske, der Eigentümer des Unternehmens, 1929 starb, vermachte er die Firma seinem Geschäftsführer Jakob Oppenheimer und dessen Frau Rosa.[1][2][3][4]

Ende März 1933 flüchtete das Ehepaar vor der drohenden Verhaftung durch die Nationalsozialisten nach Frankreich. 1934/35 wurden die Berliner Niederlassungen des Kunsthandelsunternehmens von den Nationalsozialisten liquidiert.[5] Jakob Oppenheimer starb am 3. Juni 1941 verarmt in Nizza. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde Rosa Oppenheimer im Sammellager Drancy interniert, nach Auschwitz deportiert und dort am 2. November 1943 ermordet. Sie wurde 56 Jahre alt.[1][3][4]

Die Erben von Rosa und Jakob Oppenheimer machten wiederholt Ansprüche auf Kunstwerke aus der Sammlung des Paares geltend, die 1935 zwangsversteigert worden waren.[1] 2010 entschädigte das Museum Rietberg die Nachkommen Oppenheimers für vier 1935 in Berlin ersteigerte chinesische Kunstwerke.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Provenienz Margraf & Co. (Galerie van Diemen, Altkunst, Dr. Otto Burchard). German Lost Art Foundation
  2. Oppenheimer, Rosa. Germanisches Nationalmuseum
  3. a b Verfahren: „Wiedergutmachung“ im geteilten Berlin nach 1945. Lukas Verlag 2015, Seite 125. Auf books.google.de
  4. a b Sir Donnell Deeny: Report of the Spoliation Advisory Panel in respect of an oil painting by Pierre-Auguste Renoir, `The Coast at Cagnes`, now in the possession of Bristol City Council. Bericht an das House of Commons, 2015 (englisch)
  5. Patrick Golenia, Kristina Kratz-Kessemeier, Isabelle Le Masne de Chermont, Bénédicte Savoy: Paul Graupe (1881–1953): Ein Berliner Kunsthändler zwischen Republik, Nationalsozialismus und Exil. Mit einem Vorwort von Bénédicte Savoy. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2016, ISBN 978-3-412-22515-5, S. 110 (google.com [abgerufen am 10. Januar 2022]).
  6. Eva Blimlinger: ... (k)ein Ende in Sicht: 20 Jahre Kunstrückgabegesetz in Österreich. Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, ISBN 978-3-205-20130-4, S. 72 (google.com [abgerufen am 10. Januar 2022]).