Rævehøj (Slots Bjergby)

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Schema Ganggrab (Querschnitt) 1=Trag-, 2= Deckstein, 3=Erdhügel, 4=Dichtung, 5=Verkeilsteine, 6=Zugang, 7= Schwellenstein. 8=Bodenplatten, 9=Unterbodendepots, 10=Zwischenmauerwerk 11=Randsteine

Der 1914 ausgegrabene, einsturzgefährdete Rævehøj bei Slots Bjergby (auch Gerlev Rævehøj oder Rævebanke genannt; (dän Jættestuen i Rævehøj ved Slotsbjergby genannt); Rævehøj = dt. Fuchshügel) ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK), die zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstand. Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden.

Der Rævehøj liegt unweit von Slagelse auf der dänischen Insel Seeland. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Beschreibung

Die Nord-Süd orientierte Kammer des Ganggrabes im Rævehøj ist auf der Südseite eingestürzt und wird durch eingezogen Stahlträger gestützt. Hier fehlt mindestens der südliche Erdstein. Erhalten sind 15 Trag- und alle vier Decksteine der etwa 7,5 m langen und durchschnittlich zwei Meter breiten Kammer. Der Übergang vom Gang zur Kammer ist als Türsturz gestaltet, der in die Kammer vorspringt. Diese Anordnung ermöglicht die Auflage des Decksteins, der nur knapp auf dem Sturzstein aufliegt. Hier wird das Bestreben deutlich mit dem vorhandenen Material die größtmögliche Anlage zu errichten. Der über fünf Meter lange etwas außermittige Gang hat acht Trag- und drei Decksteine (einer fehlt) sowie zwei Anschläge für Türplatten. Das Ganggrab im Rævehøj ist durch Trennsteine beidseitig abgeteilt.

Siehe auch

Literatur

  • Peter V. Glob: Vorzeitdenkmäler Dänemarks. Wachholtz, Neumünster 1968.

Einzelnachweis

  1. Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 56). Beier & Beran, Langenweißbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.

Weblinks

Koordinaten: 55° 21′ 32,8″ N, 11° 18′ 23,3″ O