Südböhmische Volkszeitung

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Südböhmische Volkszeitung

Südböhmische Volkszeitung, Titelseite vom 24. Juli 1938
Beschreibung deutschsprachige Wochenzeitung
Hauptsitz České Budějovice
Erstausgabe 1901
Einstellung 1938
Erscheinungsweise wöchentlich
Chefredakteur Josef Eibensteiner
Artikelarchiv 19361938
ZDB 824758-4

Die Südböhmische Volkszeitung war eine deutschsprachige Wochenzeitung, die von 1901 bis 1938 in Budweis (tschech. České Budějovice) in der Habsburgermonarchie und später in der Ersten Tschechoslowakischen Republik erschienen ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Südböhmische Volkszeitung vertrat die Interessen der sudetendeutschen Bevölkerung und bot ihrer in verschiedenen Regionen lebenden Leserschaft zahlreiche Nachrichten aus dem In- und Ausland. Historisch besonders wertvoll sind die Lokalberichte aus den verschiedenen sudetendeutschen Ortschaften, die wie Ortschroniken eine Vielzahl an politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignissen verzeichnen sowie über wirtschaftliche Entwicklungen informieren. Auffallend im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Blättern ist die hohe Anzahl an Meldungen persönlicher Art wie etwa zu Unfällen, Todesfällen oder Selbstmorden.[1][2] In der Rubrik "Südböhmische Gedenktage" wird an historisch bedeutende Ereignisse für die deutschen Bewohner in der Region erinnert.[3][4] Der Kulturteil bietet Gedichte und andere literarische Texte. Die von Josef Eibensteiner geleitete Redaktion vertrat eine entschieden anti-kommunistische Position.[5] Die Unterstützung für das nationalsozialistische Regime im Nachbarland wuchs mit der Verschärfung der von der deutschen Regierung provozierten Sudetenkrise. Die Redaktion stellte sich schließlich entschieden und kritiklos hinter Konrad Henlein, dem NS-nahen Führer der Sudetendeutschen Partei.[6][7][8] Die Südböhmische Volkszeitung stellte infolge des Anschlusses des Sudetenlandes am 1. Oktober 1938 ihr Erscheinen ein.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Weber: Bibliographie deutschsprachiger Periodika aus dem östlichen Europa. Teil 1: Zeitungen und Zeitschriften. Regensburg 2013, S. 355 (Online-Publikation).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Südböhmische Volkszeitung (Titelseite). 19. Januar 1936, abgerufen am 13. Januar 2022.
  2. Südböhmische Volkszeitung (Titelseite). 16. Februar 1936, abgerufen am 13. Januar 2022.
  3. Gedenktage. In: Südböhmische Volkszeitung. 2. Januar 1908, abgerufen am 13. Januar 2022.
  4. Südböhmische Gedenktage. In: Südböhmische Volkszeitung. 16. Februar 1936, abgerufen am 13. Januar 2022.
  5. Tschechoslowakische Söldner in Madrid. In: Südböhmische Volkszeitung. 13. Dezember 1936, abgerufen am 13. Januar 2022.
  6. Anschluß Oesterreichs an Deutschland. Ein Volk – ein Reich – ein Führer. In: Südböhmische Volkszeitung. 20. März 1938, abgerufen am 13. Januar 2022.
  7. Einiges Sudetendeutschtum! In: Südböhmische Volkszeitung. 27. März 1938, abgerufen am 13. Januar 2022.
  8. Ein Volk, ein Wille, ein Ziel! In: Südböhmische Volkszeitung. 8. Mai 1938, abgerufen am 13. Januar 2022.