SEG 400 und 401

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SEG Nr. 400 und 401
91 6580 im November 1990 in Eisenach
91 6580 im November 1990 in Eisenach
91 6580 im November 1990 in Eisenach
Nummerierung: SEG 400/401
DR 91 6580
Anzahl: 2
Hersteller: Henschel, Kassel
Baujahr(e): 1938, 1941
Bauart: 1'Ch2t
Gattung: Gt 35.15
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Gesamtradstand: 5.300 mm
Leermasse: 46,8 t
Dienstmasse: 56,5 t
Radsatzfahrmasse: 15,9 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Treibraddurchmesser: 1.200 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 480 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Rostfläche: 1,78 m²
Wasservorrat: 6,0 m²
Brennstoffvorrat: 2,0 t

Die SEG 400 und SEG 401 waren zwei Heißdampflokomotiven der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SEG). Diese Lokkonstruktion wurde von Henschel eigens für die SEG gebaut und basiert prinzipiell auf dem Fahrwerk der ELNA 2 bzw. ELNA 5, hat jedoch andere Aufbauten und ist schwerer und schneller als die ELNA-Loks.

Geschichte

Die SEG 400 wurde 1938 für die Bahnstrecke Ilmenau–Großbreitenbach von der SEG beschafft.[1]

1941 folgte die baugleiche SEG 401, die an den SEG-Betrieb der Bregtalbahn geliefert wurde.[2] Diese Maschine sollte der letzte Dampflokneubau für die SEG bleiben. Die Nr. 401 blieb dort bis zur Einstellung der Bregtalbahn im Jahr 1972 im Einsatz und wurde danach 1973 verschrottet.

Die SEG 400 wurde in der Sowjetischen Besatzungszone zunächst weiterhin zwischen Ilmenau und Großbreitenbach eingesetzt und blieb weiterhin in Gehren stationiert. Nach der Verstaatlichung der SEG-Strecken in der DDR bekam die SEG 400 ab 1950 die neue Reichsbahn-Betriebsnummer 91 6580. Im Sommer 1954 kam die Maschine zum Lokbahnhof Mühlhausen des Bw Gotha und wurde bis 1969 auf den dortigen Nebenbahnen eingesetzt. Während dieser Zeit erfolgten auch einige Umbauten, so wurde u.a. der linke Wasserkasten verkürzt, ein Oberflächenvorwärmer der Bauart Knorr verbaut sowie eine Strahlpumpe montiert.

Mit dem Verkehrsträgerwechsel sowie dem Traktionswandel war die Maschine überflüssig und wurde 1969 an die Industriebahn Erfurt verkauft, diese setzte die 91 6580 fortan als Werklok Nr. 4II ein. 1979 musste das Fahrzeug nach Kesselschäden abgestellt werden, die Lok wurde allerdings nicht verschrottet. Die mittlerweile heruntergekomme Maschine ging 1988 an den DMV über, bei der Überführung von Erfurt – dem letzten Abstellort – nach Eisenach entgleiste die ehemalige Werklok noch in Erfurt und wurde leicht beschädigt. 1990 übernahm die DR die Lokomotive und ließ sie noch im selben Jahr als Traditionslokomotive im Raw Meiningen instand setzen.

Mit der Übernahme durch die DB wurde die 91 6580 als 088 916-2 in den Fahrzeugpark eingereiht. Seit dem Ablauf der Kesselfrist im Sommer 1997 ist die Maschine im Bw Arnstadt abgestellt.

Einzelnachweise

  1. Michael Kurth: Die Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn – Die Geschichte einer „süddeutschen“ Privatbahn in Thüringen, EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3-88255-587-4, S. 88
  2. Rainer Humbach: Bregtalbahn, in: Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland einst und jetzt. 87. Ergänzungsausgabe, GeraMond Verlag, München 2010, ISSN 0949-2143