Kaiser Friedrich III. (Schiff)

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Maschinenanlage
Maschine 4 Thornycroft-Dampfkessel
8 Zylinderkessel
3 stehende 3-Zyl.-Verbundmaschinen
1 Ruder
Maschinen­leistung 13.053 PS (9.600 kW)
Höchst­geschwindigkeit 17,3 kn (32 km/h)
Propeller 3 dreiflügelig ∅ 4,5 m

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|- ! colspan="2" style="background:#B0C4DE; border-color:#FFFFFF;;" | Bewaffnung |- | colspan="2" style="border-color: #FFFFFF" |

  • 4 x 24 cm L/40 Sk (300 Schuß)
  • 18 x 15 cm L/40 Sk (2.160 Schuß)
  • 12 x 8,8 cm L/30 sk (3.000 Schuß)
  • 12 x 3,7 cm Mk
  • 6 Torpedorohre ∅ 45 cm (1 im Bug, 2 seitlich, unter Wasser, 1 Heck über Wasser)

|- ! colspan="2" style="background:#B0C4DE; border-color:#FFFFFF;;" | Panzerung |- | colspan="2" style="border-color: #FFFFFF" |

  • Gürtel: 100–300 mm auf 250 mm Teak
  • Deck: 65 mm
  • Türme: 50–250 mm
  • Leitstand vorn: 30–250 mm
  • Leitstand achtern: 30–150 mm
  • Kasematten: 150 mm

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Die SMS Kaiser Friedrich III. war ein Linienschiff der Kaiserlichen Marine und zugleich Typschiff der als Kaiser-Klasse, später, nach der Indienststellung der neuen Großlinienschiffe der neuen Kaiser-Klasse, als „alte Kaiser-Klasse“ oder auch Kaiser Friedrich-Klasse bezeichneten ersten Neubauten seit der Brandenburg-Klasse.

Das Schiff wurde als Panzerschiff I. Klasse Ersatz Preußen 1895 auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven unter der Baunummer 22 auf Kiel gelegt, wobei Kaiser Wilhelm II. persönlich den ersten Nagel einschlug.[1] Im Jahre 1899 erfolgte die Umklassifizierung zum Linienschiff.

Geschichte

Nach der Indienststellung am 7. Oktober 1898 befand sich das Schiff bis zum Februar 1899 im Erprobungsverhältnis und war nach Erledigung kleiner Restarbeiten seit dem 21. Oktober 1899 im aktiven Dienst als Geschwaderflaggschiff des I. Geschwaders. In diesem Verband versah es seinen Flottendienst, nahm an Manövern sowie Ausbildungsreisen teil und erfüllte als Begleitschiff für die Kaiserjacht SMS Hohenzollern im Dezember 1899 repräsentative Aufgaben. Nach einer schweren Havarie (siehe unten) stellte man das Schiff schon 1901 für ein dreiviertel Jahr außer Dienst. Im Jahr 1907 stellt man das Schiff erneut außer Dienst. Es wurde zwischen 1908 bis 1910 grundlegend umgebaut und modernisiert. Danach gehörte es als Beischiff der Reserve-Formation der Ostsee an.

Mit Kriegsausbruch 1914 erfolgte die Reaktivierung und Zuteilung zum V. Geschwader. Die Verwendung beschränkte sich anfangs auf den Küstenschutz in der Nordsee und sporadische Unternehmungen in der Ostsee. Ab März 1915 wurde das Schiff (zusammen mit den anderen Schiffen der Kaiser-Friedrich-III.-Klasse) aus der Front gezogen und die Besatzung reduziert. Die endgültige Außerdienststellung erfolgte am 20. November 1915, wobei das Schiff umgehend desarmiert (die 24-cm-Geschütze kamen als Eisenbahnbatterie an die Westfront) und als Gefangenenwohnschiff zunächst in Kiel, später in Flensburg genutzt wurde. Die Abbrucharbeiten begannen nach der Streichung aus der Flottenliste 1920 in Kiel-Nordmole.

Die Bugzier der SMS Kaiser Friedrich III. befindet sich im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden.

Umbau

Während des großen Umbaus wurde das Aussehen wesentlich verändert. Die zwei Decks hohen Mittschiffsaufbauten wurden entfernt und die Schornsteinummantelungen auf die untere Hälfte beschränkt. An die Stelle der martialisch anmutenden Gefechtsmasten traten schlanke Fockmasten mit Stenge. Die vier 15-cm-Kassemattgeschütze der Mittelartillerie im Batteriedeck wurden ausgebaut, die leichte Artillerie um zwei 8,8-cm-Geschütze verstärkt und ihre Aufstellung verändert, wohingegen die vorhanden 12 Maschinenkanonen wegfielen. Ebenso wurde das schwenkbare 45-cm-Überwasser-Torpedorohr im Heck entfernt. Die vormals plumpen und topplastigen Schiffe machten nach dem Umbau einen ziemlich kahlen Eindruck.

Havarie vom 2. April 1901

SMS Kaiser Friedrich III.

An diesem Tag befand sich das I. Geschwader auf dem Marsch von Danzig nach Kiel. Während einer forcierten Fahrt saugte sich das Schiff nachts um 1.23 Uhr nahe der Untiefe Adlergrund nördlich Rügen aufgrund des Flachwassereffekts über einen halben Meter tiefer als normal in die See und hatte dabei eine schwere Grundberührung, wobei über die Hälfte des Schiffsboden aufgerissen wurden, die Kielplatte und der Rudersteven brachen. Noch während der Lecksicherungsarbeiten brach im mittleren Heizraum durch Selbstentzündung von Teeröl an den heißen Kesseln ein Brand aus. Darauf wurden umgehend die Munitionskammer sowie der betroffene Kesselraum geflutet. Nachdem es tagsüber gelungen war, die Seitemaschinen wieder in Betrieb zu nehmen, konnte mit 5 Knoten Fahrt und den Schrauben steuernd langsam Kurs auf Kiel genommen werden. Gegen 23 Uhr kam es in einigen Bunkern zu einem Schwelbrand der Kohlen, der jedoch rechtzeitig vor der Selbstentzündung erstickt werden konnte. Nach dem Einlaufen in Kiel erfolgte die Außerdienststellung und bis zum November des Jahres die Instandsetzung bei der Bauwerft.

Die Havarie des Schiffes mit ihren zahlreichen zum Teil komplizierten Folgeschäden, vermittelte der Marine eine Reihe nutzbringender Erfahrungen, wobei als erstes die Erkenntnis stand, dass gut ausgebildetes und diszipliniertes Personal solchen außergewöhnlichen Situationen mit vollem Vertrauen begegnen kann.

Literatur

  • Jochen Brennecke, Herbert Hader: Panzerschiffe und Linienschiffe 1860–1910. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1976, ISBN 3-7822-0116-7.
  • Robert Gardiner: Conway’s All the world’s fighting ships 1860-1905. Conway Maritime Press, London 1979, ISBN 0-8517-7133-5.
  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945. Band 1. Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe, Bonn 1998, ISBN 3-7637-4800-8.
  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Die Linienschiffe der Brandenburg- bis Deutschland-Klasse. Bernard & Graefe, Bonn 2001, ISBN 3-7637-6211-6 (Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine. Band 10).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke: Die Linienschiffe der Brandenburg- bis Deutschland-Klasse. Bernard & Graefe, Bonn: 2001, S. 91

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