San Sisto Vecchio

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San Sisto Vecchio

San Sisto Vecchio („Alt St. Sixtus“; auch San Sisto all‘Appia) ist eine Dominikanerinnen-Klosterkirche, Titelkirche und Basilica minor[1] im Süden des historischen Rom zwischen den Caracalla-Thermen im Westen und der Aurelianischen Mauer im Osten. Die erste Kirche an dieser Stelle wird auf das Ende des 4. Jahrhunderts datiert. Der romanische Campanile entstand Anfang des 13. Jahrhunderts, das Langhaus, eine einschiffige Halle, erhielt seine heutige Gestalt in den Jahren 1725–1727, umfasst aber auch Teile aus älteren Bauphasen.

Geschichte

Papst Anastasius I. (reg. 398/99–401) gründete an dieser Stelle den Titulus Crescentiae. Ein Dokument von 595 belegt das Patrozinium St. Sixtus. Restaurierungen und Umbauten erfolgten unter Hadrian I. im 8. Jahrhundert und unter Innozenz III. Anfang des 13. Jahrhunderts mit Neubau des Campanile. In dieser Zeit bestand bei der Kirche ein Kollegiatstift. Honorius III. löste es auf und übergab Kirche und Kloster 1219 dem hl. Dominikus und seinem Orden, der aber schon zwei Jahre später nach Santa Sabina übersiedelte. Bei San Sisto gründete Dominikus stattdessen ein Frauenkloster der strengen Klausur.

Nach einer erneuten Restaurierung unter Sixtus IV. († 1484) wurden Kirche und Kloster 1575 wegen der sumpfigen und malariagefährdeten Lage aufgegeben und verfielen. Die Dominikanerinnen zogen in das neue Kloster Santi Domenico e Sisto um. Seitdem trägt San Sisto den Namenszusatz Vecchio.

Papst Benedikt XIII. veranlasste in den 1720er Jahren den Wiederaufbau durch Filippo Raguzzini und die Wiederbesiedlung durch einen monastischen Konvent. Nach der Eingliederung Roms in das Königreich Italien wurde das Kloster 1874 verstaatlicht und der Konvent aufgehoben. 1893 erwarb Maria Antonia Lalia die Gebäude und gründete hier die Missionsdominikanerinnen von San Sisto mit einer bis heute renommierten Schule. Die Kirche wurde außen und innen erneuert.

In der Barockfassade des 18. Jahrhunderts befindet sich ein Renaissanceportal aus dem 16. Jahrhundert, in der Westwand ein Portal aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenraum zeigt die reiche Barockausstattung des 18. Jahrhunderts, bewahrt aber auch Freskenreste vom Ende des 13. Jahrhunderts. In den bemerkenswerten barocken Kreuzgang mit Freskoszenen aus dem Leben des hl. Dominikus sind Bögen, Säulen und Kapitelle der altchristlichen Basilika integriert.

Weblinks

Commons: San Sisto Vecchio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. gcatholic.org

Koordinaten: 41° 52′ 50,2″ N, 12° 29′ 45″ O