Santa-Lucia-Klasse

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Marad Design C4-S-65a
Santa-Lucia-Klasse p1
Schiffsdaten
Schiffsart Turbinen-Stückgutschiff
Bauwerft Sun Shipbuilding & Drydock Company, Chester, Pennsylvania
Bauzeitraum 1964 bis 1967
Gebaute Einheiten 6
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 170,69 m (Lüa)
162,76 m (Lpp)
Breite 24,79 m
Seitenhöhe 13,79 m
Tiefgang (max.) 9,25 m
Vermessung 9300 BRT, 5550 NRT
 
Besatzung bis zu 38
Maschinenanlage
Maschine 1 × Westinghouse-Getriebedampfturbine
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 12.500 kW (16.995 PS)
Höchst­geschwindigkeit 21,0 kn (39 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 12.580 tdw
Container 138 TEU
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau of Shipping

Die Santa-Lucia-Klasse des Marad Design C4-S-65a war ein in sechs Einheiten gebauter Schiffstyp der US-amerikanischen Reederei Grace Line. Das Neubauprogramm war das letzte vor der Übernahme durch den Mitbewerber Prudential Line.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James River Reserve Fleet – das vordere Schiff gehört zur Santa-Lucia-Klasse

Die Schiffe wurden für den Liniendienst von der US-amerikanischen Ostküste zur Westküste Südamerikas konzipiert. Den Schiffsentwurf gab die Reederei beim renommierten New Yorker Schiffsingenieurbüro Gibbs & Cox in Auftrag. Von der United States Maritime Administration (MARAD) erhielt der Typ im Rahmen des Long Range Shipbuilding Program das Kürzel C4-S-65a. Der Bau der sechs jeweils vierzehn Millionen US-Dollar teuren Schiffe Santa Lucia, Santa Cruz, Santa Clara, Santa Elena, Santa Barbara und Santa Isabel wurde von der Reederei in zwei Losen bei der Werft Sun Shipbuilding & Drydock Company in Chester in Auftrag gegeben, welche die Schiffsserie in den Jahren 1966/67 ablieferte. Die Schiffe wurden bei der Übernahme der Grace Line durch die Prudential Line ohne Umbenennung unter dem neuen Namen Prudential Grace Line weiterbetrieben. 1978 übernahm die Reederei Delta Line das Sextett und setzte es nach Umbenennung im angestammten Fahrtgebiet ein. Alle Schiffe wurden schließlich 1980 an die MARAD zurückgegeben und erhielten erneut ihre Baunamen. Im Laufe der 1980er Jahre wurden die Schiffe Bestandteil der National Defense Reserve Fleet (NDRF). Die meisten Schiffe der Klasse gingen inzwischen zur Verschrottung.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das C4-S-65a Design stellte beim Bau einen zeitgemäßen Semicontainerschiffsentwurf für die Linienfahrt mit etwas hinter der Schiffsmitte liegendem Brückenhaus, stark vornüberfallendem Steven mit Bugwulst und einem scharf auslaufenden Heck dar. Die Aufbauten waren komplett klimatisiert. Es waren Passagiereinrichtungen für zwölf Passagiere vorhanden. Das Innenraumdesign wurde von der Firma Smyth, Urquhart & Marckwald gestaltet.

Die Aufteilung der sieben Laderäume war sehr flexibel gestaltet und wies zahlreiche fortschrittliche Details auf. Die Lukendeckel mit großem Decksöffnungsgrad auf dem Hauptdeck sollten im Zusammenhang mit den großen hydraulischen Zwischendecksluken einen problemlosen vertikalen Zugang zur Ladung gewährleisten und waren bei den Luken 3 und 4 so groß gewählt, dass auch Container unter Deck gestaut werden konnten. Ein Teil der Laderäume konnte zum Transport von Kühlladung genutzt werden. Darüber hinaus verfügten die Schiffe über zusätzliche Tieftanks (teils aus Edelstahl) unter einigen Laderäumen für flüssige Ladungen. Die Umschlageinrichtungen bestanden aus zeitgemäßen 10-Tonnen-Ladebäumen für alle Luken, einem 30-Tonnen-Schwergutbaum für die Containerluken 3 und 4 sowie einem 80-Tonnen-Schwergutbaum für die Luken 4 und 5. Der Ladungsumschlag von Früchten und anderen Kühlladungen wurde durch Seitenpforten und ein internes Fördersystem vereinfacht.

Der Schiffstyp erreichte durch seinen Getriebedampfturbinenantrieb Dienstgeschwindigkeiten von gut 21 Knoten. Die Maschinenanlage konnte von der Brücke ferngesteuert werden. Die An- und Ablegemanöver wurden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marad Design C4-S-65a / Santa-Lucia-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nummer Ablieferung Spätere Namen und Verbleib
Santa Lucia 633 6523030 1966 1978 Delta Venezuela, 1980 Santa Lucia, 1984 zur NDRF, ab November 2005 in Brownsville verschrottet
Santa Cruz 634 6602109 1966 1978 Delta Ecuador, 1980 Santa Cruz, 2004 verschrottet
Santa Clara 635 6609341 1966 1978 Delta Columbia, 1980 Santa Clara, 1984 zur NDRF
Santa Elena 636 6616722 1967 1978 Delta Panama, 1980 Santa Elena, 1984 zur NDRF, ab November 2003 verschrottet
Santa Barbara 637 6620591 1967 1978 Delta Bolivia, 1980 Santa Barbara, 1984 zur NDRF, 1990 Santa Barbara II, 1990 in Alang verschrottet
Santa Isabel 638 6711663 1967 1978 Delta Peru, 1980 Santa Isabel, 2003 verschrottet
Daten: Lloyd’s Register of Shipping (diverse Jahrgänge), Equasis,[1] grosstonnage[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Equasis-Startseite (englisch)
  2. grosstonnage-Startseite (englisch)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank L. Pavlik, Gerald C. Swensson: Santa Lucia: Grace Line's new vessel designed for wide variety cargoes. In: Marine Engineering/Log. Vol. 71, Nr. 4. Simons-Boardman Publishing Corporation, New York April 1966, S. 47–53, 119.
  • John H. LaDage: Merchant Ships : A pictoral Study. Cornell Maritime Press, Cambridge 1968.
  • Cudahy, Brian J.: Box boats. How container ships changed the world. Fordham University Press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]