Schlinge (Knotenkunde)
Eine Schlinge im Sinne der Knotenkunde ist ein zulaufendes (sich zuziehendes) Auge im Tau- oder Bandwerk. In Abgrenzung dazu bezeichnet eine Schlaufe ein feststehendes Auge.
Zieht man ein freies Ende durch die Schlaufe am Tau bzw. im Band, erhält man die einfachste Schlinge.
Verwendung
Verwendung dieser einfachen Knotenstruktur in speziellen Knoten:
- die Dohne, eine Rosshaarschlinge oder Drahtschlinge bei der Fallenjagd
- die Henkerschlinge beim Hängen, durch einen Henkersknoten
- die Schlinge eines Lassos, wird erzeugt durch den Lassoknoten
Als Werkzeug
- Kastrierschlinge, die einfachste traditionelle Methode des Kastrierens in der Tiermedizin
- Zeckenschlinge, ein Werkzeug zum Entfernen des Holzbocks
In Textilwerkstoffen
Besondere Bedeutung hat die Schlinge für die Herstellung von Gewirken und Gestricken: Die in Schlingen, dort Masche genannt, gelegten Fäden oder Fadensysteme geben durch die sich zu- und aufziehenden Schlingen, die die Spannungen im Material über die ganze Fläche verteilen, diesen Textilwerkstoffen, der Maschenware, eine besondere Elastizität. Mit der verschränkten Masche, bei der die Schlinge an der Basis überkreuzt ist, entsteht ein Übergang zur Schlaufe (im knotenkundlichen Sinne), die sich weniger leicht zuzieht und wieder löst.
-
Einfacher Strick (Single-Jersey)
-
Trikotbindung (zwei Fadensysteme verschlungen gelegt, sehr schrägelastisch)
-
Interlockbindung (sehr dehnbar)