Schloss Gleusdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. August 2016 um 13:11 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Pflege und Betreuung in Deutschland). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Schloss Gleusdorf liegt am östlichen Rand des Untermerzbacher Ortsteiles Gleusdorf im Landkreis Haßberge (Unterfranken). Der frühklassizistische ehemalige Adelssitz am Flüsschen Itz dient heute als Seniorenheim.

Geschichte

Gesamtansicht von Osten
Hauptgebäude von Südosten

Schloss Gleusdorf wurde erstmals 1151 in einer Urkunde erwähnt, mit der ein „Eribert de Chlubisdorf“ St. Petrus in Bamberg, Patrozinium des Klosters Banz, den Weiler „Liuzileber“ (Lützelebern) schenkte.

Im Hochmittelalter gehörte Gleusdorf dem Kloster Banz und wurde als Lehen an klösterliche Dienstmannen vergeben. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert saßen die Herren von Fulbach auf dem Schloss, das 1525 im Bauernkrieg beschädigt wurde. 1576 verstarb die Witwe des Sebastian von Fulbach. 1582 sind noch Georg und Valentin von Fulbach auf Gleusdorf nachgewiesen. Nach dem Aussterben der Linie fiel das Lehen an das Kloster zurück und wurde in ein Vogteiamt umgewandelt.

Der heutige Schlossbau war gegen 1770 vollendet. Im Zuge der Säkularisation fiel der Besitz 1804 an Bayern. Kurzzeitig war dort das neu gegründete bayerische Landgericht Gleusdorf untergebracht, das bereits 1808 nach Baunach verlagert wurde. Anschließend erwarben Privatleute die Schlossgebäude, die seitdem mehrmals den Eigentümer wechselten. Heutiger Eigentümer ist die Seniorenresidenz Schloss Gleusdorf GmbH, die zum Altbestand einige Neubauten hinzufügte.

Baubeschreibung

Der dreigeschossige Schlossbau steht stilistisch am Übergang vom Spätrokoko zum Frühklassizismus. Der unverputzte Sandsteinbau wird durch profilierte Fenstergewände und Gurtgesimse gegliedert. Über dem Hauptportal an der Ostseite ist das Wappen des Banzer Abtes Valerius Molitor angebracht. Dem niedrigen Mansarddach wurde auf der Portalseite ein dreiachsiger Aufsatz mit Schweifgiebel und Kugelvasen vorgeblendet. Einlass in den Schlossbezirk gewährt eine gemauerte Toranlage mit Sandsteinpfeilern und Eisengittern.

Im Inneren erinnern einige einfache Stuckdecken und die reiche Sandsteinbrüstung der doppelläufigen Treppe an den ehemaligen Vogteisitz, der durch die späteren Umnutzungen ansonsten stark verändert wurde.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3: Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg. = Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. Heft 15: Hans Karlinger: Bezirksamt Ebern. Mit einer historischen Einleitung von Hans Ring. Oldenbourg, München 1916 (Unveränderter Nachdruck. ebenda 1983, ISBN 3-486-50469-X).
  • Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-87191-309-X, S. 160–161.

Koordinaten: 50° 5′ 1″ N, 10° 51′ 36″ O