Schloss Herborn
Das Schloss Herborn liegt oberhalb der Stadt Herborn im Lahn-Dill-Kreis und entstand aus der ehemaligen „Burg Herborn“. Es steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Burg Herborn wurde Ende des 12. Jahrhunderts als Turmhügelburg mit einem Halsgraben erbaut und war mit der Stadtmauer Herborns verbunden. 1251 wurde sie erneuert und Anfang des 14. Jahrhunderts schlossartig umgebaut. Sie wurde 1307/12 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg war das Zentrum der Herborner Mark, die die Grafen von Nassau als Lehen der Landgrafen von Hessen hielten.
1584 wurde die von Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg gegründete „Hohe Schule“ im Schloss untergebracht; sie wurde jedoch schon nach wenigen Jahren in das alte Rathaus der Stadt Herborn verlegt. Das Schloss diente danach nur noch gelegentlich als Nebenresidenz oder Witwensitz.
Ab 1806 war es unbenutzt und verwahrloste rasch. 1929–31 wurde es durch Ludwig Hofmann wiederhergestellt.
Heutige Nutzung
Heute ist das Herborner Schloss der Sitz des Theologischen Seminars der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, einer direkten Nachfolgeinstitution der Hohen Schule Herborn.
Im Schloss ist eine bedeutende Bibliothek untergebracht, die ungefähr 68.000 Titel umfasst. Davon etwa 10.000 Titel aus der Zeit vor 1900, und ist dadurch eine wichtige historische Büchersammlung, auch von Druckwerken aus Herborns historischen Druckereien (z.B. Corvin).
Literatur
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, S. 173f., ISBN 3-89214-017-0
- Vorlage:KD-Hessen
Weblinks
- Theologisches Seminar der EKHN
- Geschichte Burg/Schloss Herborn aus burgenwelt.de
- Schloss Herborn im Burgerbe-Blog
Koordinaten: 50° 40′ 54,5″ N, 8° 18′ 4,7″ O