Schneideramtshaus (Hannover)

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Das Schneideramtshaus; 1939 neu errichtet nahe der ehemaligen Judenstraße

Das ursprünglich im 17. Jahrhundert errichtete Schneideramtshaus in Hannover wurde zur Zeit des Nationalsozialismus ersetzt durch das heutige Gebäude.[1] Standort des denkmalgeschützten Hauses[2] ist die Kreuzstraße 11 im Kreuzkirchenviertel der Altstadt im Stadtteil Mitte.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich diente der Gilde der hannoverschen Schneidermeister ein Gebäude in der Burgstraße als Versammlungsort,[3] bevor dafür das Haus 1669 an die Kreuzstraße 10 verlegt wurde.[4] Eine der im Haus ehemals vorgefundenen Gerätschaften war ein „Gesellen-Willkommen des Schneideramtes aus dem Jahre 1655“ mit dem Meisterzeichen H.S (für Hinrich Sädeler). Das Gerät wurde später im Vaterländischen Museum aufbewahrt,[3] dem heutigen Historischen Museum Hannover.[5]

1936 wurde das Schneideramtshaus im Zuge der Sanierung der Altstadt demontiert[1] – rund um die ehemalige Judenstraße[2] sollte beispielsweise die Hitlerjugend aufmarschieren[6] – und anschließend durch den Architekten Wilhelm Fricke in der Kreuzstraße 10 (heute: Hausnummer 11) unter Verwendung einiger historischer Teile verändert wieder aufgebaut.[1]

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1939 „wiedererrichtete“ Fachwerkhaus steht heute auf einen massiven Erdgeschoss. Wiederverwendet wurde etwa der Rest einer Wappentafel über dem Türsturz[2] „vermutlich“ von dem Bildhauer Peter Köster. Die linke Inschrift lautet: „DAS AMPT DER SCHNEIDER GILDEHAUS“, während die rechte, ursprünglich „IST GEBAUWET ANNO DOMINI 1669“, ersetzt wurde durch „WIEDERERRICHTET IM JAHRE 1939“.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schneideramtshaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Helmut Knocke: Schneideramtshaus
  2. a b c Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Kreuzkirche und Kreuzkirchhof (siehe Literatur)
  3. a b Schneider-Gildehaus (siehe Literatur)
  4. Carl-Hans Hauptmeyer: 1669. In: Hannover Chronik, S. 57; online über Google-Bücher
  5. Thomas Schwark, Waldemar R. Röhrbein: Historisches Museum. In: Stadtlexikon Hannover, S. 299
  6. Vergleiche dieses Fotodokument der Stadttafel 24

Koordinaten: 52° 22′ 22,1″ N, 9° 43′ 56,9″ O