Schulz-Knaudt

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Puddlings- und Blechwalzwerk Schulz-Knaudt in Essen

Schulz-Knaudt war ein deutsches Unternehmen, das 1855 unter dem Namen Puddlings- und Blechwalzwerk Schulz, Knaudt & Cie. in Essen gegründet und 1889 als Blechwalzwerk Schulz Knaudt AG zur Aktiengesellschaft umgewandelt wurde; es ging 1914 durch Fusion auf die Mannesmannröhren-Werke AG über.

Geschichte

Die ursprünglichen, ab 1856 errichteten Produktionsanlagen befanden sich in Essen im heutigen Ostviertel nahe der Innenstadt zwischen der Berne-, der Varnhorst-, der Steeler Straße und der Trasse der Bergisch-Märkischen Eisenbahn, auf dem Gebiet links und rechts der damals noch nicht existierenden Hollestraße. 1912 wurde ein neues Werk in Duisburg-Huckingen am Rhein in Betrieb genommen und die Anlagen in Essen aufgegeben.

Das Unternehmen wurde im Dezember 1855 von dem Kaufmann Carl Julius Schulz und dem Ingenieur Adolf Knaudt (1825–1888) in Essen mit einem Kapital von 60.000 Talern gegründet.[1] Mit zwei Puddelöfen begann die Herstellung von Schweißeisen, das in Form von Schmiedestücken an Maschinenfabriken geliefert wurde. Das Unternehmen machte sich besonders durch technische Neuerungen im Kesselbau einen Namen. 1866 war es das erste Werk, das die Fertigung nur gezogener Kesselböden mittels Maschinen einführte.[2] Adolf Knaudt führte die Wassergas-Pressschweißung ein.

Nach dem Tod der Gründer erfolgte 1889 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.[3] Da das Werksgelände in Essen nicht ausreichte, wurde 1907 ein größeres Gelände in der damaligen Honnschaft Huckingen (im heutigen Duisburger Stadtteil Hüttenheim) erworben.[4] Dort wurden von 1910 bis 1912 ein Siemens-Martin-Stahlwerk, ein Grobblechwalzwerk und ein Rohr- und Bodenwerk (Kesselböden) gebaut.

Am 18. Mai 1914 erfolgte die Fusion mit der Mannesmannröhren-Werke AG, das Huckinger Werk wurde innerhalb des Konzerns als Abteilung Schulz-Knaudt geführt.

Einzelnachweise

  1. Adolf Knaudt und die fabrikmäßige Herstellung von Böden, Wellrohren und sonstigen Blechteilen für Dampfkessel. In: Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Jahrbuch des Vereins Deutscher Ingenieure. Band 1, 1909, S. 74.
  2. Tony Kellen: Die Industriestadt Essen in Wort und Bild. Geschichte und Beschreibung der Stadt Essen. Zugleich ein Führer durch Essen und Umgebung. Essen Ruhr 1902, Druck und Verlag von Fredebeul & Koenen, S. 103–104 (online)
  3. Das Werk Huckingen. Mannesmann-Hüttenwerke AG, Duisburg ca. 1970.
  4. Stadt Duisburg (Hrsg.): Denkmal Siedlung Hüttenheim. Duisburg 2010, S. 9 ff. (PDF, 3,4 MB).

Koordinaten: 51° 27′ 14,2″ N, 7° 1′ 9,9″ O