Schwarzer Gürtelschweif

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Schwarzer Gürtelschweif

Schwarzer Gürtelschweif (Cordylus niger)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Skinkartige (Scincoidea)
Familie: Gürtelschweife (Cordylidae)
Unterfamilie: Cordylinae
Gattung: Cordylus
Art: Schwarzer Gürtelschweif
Wissenschaftlicher Name
Cordylus niger
Cuvier, 1829

Der Schwarze Gürtelschweif (Cordylus niger) ist ein Schuppenkriechtier aus der Familie der Gürtelschweife. Der Artzusatz niger bezieht sich auf die melanistische (schwarze) Färbung.[1] Ihr Melanismus hilft ihnen möglicherweise, in der relativ kühlen Küstenregion, in der die Art vorkommt, ihren Wärmehaushalt zu verbessern.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist charakteristisch vollständig schwarz (melanistisch) gefärbt.[3] Bei einer Studie von Cordes et al. (1995) mit 170 Exemplaren wurden Kopf-Rumpf-Längen von 55 bis 92 mm gemessen.[4] Die Ventralia (Bauchschuppen) sind in 10 Reihen angeordnet.[5]

Nach Cordes et al. zeigen die Geschlechter keine nennenswerten Unterschiede in der Körpergröße, lediglich ein geringer Sexualdimorphismus des Kopfes (beim Männchen etwas länger und breiter) ist vorhanden. Bei den untersuchten Exemplaren waren mehr große Männchen vorhanden, möglicherweise weil die Weibchen langsamer wachsen. Die größten gesammelten Exemplare waren allerdings Weibchen. Die im englischen „generation glands“ genannten holokrinen Hautdrüsen an der Bauchseite der Oberschenkel sind nur bei den Männchen vorhanden.[4]

Der Schwanz ist mit Spitzen versehen. Der Kopf ist dreieckig und abgeflacht. An jedem Oberschenkel haben Schwarze Gürtelschweife 5–10 Femoralporen, wobei Weibchen vor diesen keine Drüsenschuppen haben.

Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwarze Gürtelschweif ist ein Endemit der extremen südwestlichen Küstenregion der südafrikanischen Provinz Westkap. Dort kommt die Art in fünf isolierten Populationen vor: Zwei in Saldanha und je eine auf der Langebaan-Halbinsel und der Jutten-Insel, sowie die Hauptpopulation auf der Kap-Halbinsel. Der Schwarze Gürtelschweif kommt in dichten Kolonien in felsigen Gebieten vom Meeresspiegel bis in höchste Lagen vor.[2] An das kühlere Klima des Lebensraumes durch das aufsteigende kalte Wasser im Atlantik ist die Art gut angepasst.[4] Der Schwarze Gürtelschweif ist ovovivipar.[1] Er ist Beute vom Felsenfalken, der Höhlenweihe und der Kapkobra. Am frühen Morgen, vermutlich um die Wärme des Asphalts aufzunehmen, sind die Tiere auch auf Straßen unterwegs, wodurch viele Tiere durch den Verkehr getötet werden.[3]

Gefährdung und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IUCN stuft die Art als nicht gefährdet (least concern) ein und den Populationstrend als stabil. Die Art ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gelistet. Sie ist in einigen Naturschutzgebieten zu finden,[2] darunter beispielsweise Schaapen Island im West-Coast-Nationalpark.[5]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwarze Gürtelschweif ist eine Art aus der Gattung Cordylus. Sie wurde 1829 von dem württembergisch-französischen Naturforscher Georges Cuvier erstbeschrieben.[1] Später wurde sie zeitweise als Unterart oder schwarze Farbmorphe von Cordylus cordylus angesehen.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cordylus niger – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Reptile Database
  2. a b c IUCN
  3. a b Mike Fraser (2023) Reptiles and Amphibians of the Cape of Good Hope Nature Reserve, Western Cape, South Africa. In: Biodiversity Observations 13, S. 169. (Online)
  4. a b c I.G. Cordes, P.le F.N. Mouton, J.H. van Wyk (1995): Sexual dimorphism in two girdled lizard species, Cordylus niger and Cordylus cordylus. In: South African Journal of Zoology Volume 30, Issue 4, S. 187–196. (Online)
  5. a b M. Witberg: The herpetofauna of Schaapen Island, Langebaan, South Africa. In: African Herp News. Band 56, 2012, S. 11–16 (englisch, africanherpetology.org [PDF; abgerufen am 14. Dezember 2022]).
  6. P. Mouton, J.H. van Wyk: Taxonomic status of the melanistic forms of the Cordylus cordylus complex (Reptilia: Cordylidae) in the south-western Cape, South Africa. In: South African J Zoology. Band 25, Nr. 1, 1990, S. 31–38 (tandfonline.com).