Schwarzstreifen-Taggecko

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Schwarzstreifen-Taggecko

Schwarzstreifen-Taggecko (Phelsuma nigristriata)

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Geckos (Gekkonidae)
Gattung: Taggeckos (Phelsuma)
Art: Schwarzstreifen-Taggecko
Wissenschaftlicher Name
Phelsuma nigristriata
Meier, 1984

Der Schwarzstreifen-Taggecko (Phelsuma nigristriata) ist eine Echse und gehört zur Familie der Geckos (Gekkonidae). Die Art erreicht eine Länge von zehn bis elf Zentimetern und zählt damit zu den kleinsten Taggeckos.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wird bis zu 11 cm lang, wobei die Kopf-Rumpf-Länge bis zu 4,6 cm beträgt.[1] Dabei ist das Weibchen meistens etwas schlanker als das Männchen, das Männchen hat einen dickeren Kopf und meist kräftigere Farben. Der Rücken der Tiere ist grün mit roten bis rotorangen Punkten, der Bauch ist weiß und wird durch einen schwarzen Streifen vom grünen Rücken getrennt. Beim Weibchen zeichnen sich neben den drei kleinen schwarzen Streifen auch noch kleine türkisfarbene Punkte im Nackenbereich ab.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet nach IUCN

Diese Art ist auf der Komoreninsel Mayotte endemisch. Sie hält sich meistens am Waldrand auf, wo es eher feucht ist. Zu finden ist sie auf Bambus, Agaven oder ähnlichen Pflanzen und Bäumen. Die Luftfeuchtigkeit beträgt am Tage über 80 Prozent und steigt in der Nacht bis auf fast 100 Prozent an. Die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei ca. 28 °C.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eier werden auf den Pflanzen in Höhlungen oder Blattachseln abgelegt. Der Schwarzstreifen-Taggecko kann diese jedoch nicht wie seine nächsten Verwandten innerhalb der Phelsuma-dubia-Gruppe an den Pflanzen festkleben.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwarzstreifen-Taggecko gehört zur Phelsuma dubia-Gruppe, einer Klade innerhalb der Taggeckos. Zusammen mit Phelsuma modesta bildet er eine Schwestergruppe zu den übrigen Vertretern der Klade, das sind P. dubia, P. berghofi, P. hielscheri, P. malamakibo, P. flavigularis und P. ravenala.

Er wurde 1983 von Harald Meier bei Ivambeni auf Mayotte gefunden und 1984 von ihm beschrieben. Auf Mayotte kommen neben dem Schwarzstreifen-Taggecko auch noch die Verwandten Phelsuma dubia und Phelsuma laticauda sowie die ebenfalls nur auf dieser Insel heimische Art Phelsuma robertmertensi und die Unterart Phelsuma v-nigra pasteuri vor.[2]

Der wissenschaftliche Artname nigristriata dieses Taggeckos leitet sich aus den beiden lateinischen Wörtern niger (für schwarz) und striatus (für gestreift) ab und bezieht sich auf die schwarzen Streifen im Nackenbereich des Schwarzstreifen-Taggeckos.[3]

Terrarienhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Temperaturverteilung im Terrarium

Die Einrichtung des Terrariums sollte möglichst viele glatte Gegenstände erhalten, z. B. Bambusrohr oder Pflanzen mit großen Blättern. Die Tiere benötigen Verstecke und die Möglichkeit zur Eiablage. Das Terrarium sollte verschiedene Temperaturzonen zwischen 22 und 32 °C aufweisen, nachts ca. 18 bis 20 °C. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50 und 70 Prozent liegen. Im Terrarium werden die Schwarzstreifen-Taggeckos acht bis zehn Jahre alt. Die Lebenserwartung der Weibchen ist bei Terrarienhaltung etwas kürzer als die der Männchen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harald Meier: Zwei neue Formen der Gattung Phelsuma von den Komoren (Sauria: Gekkonidae). In: Salamandra. Bd. 20, Nr. 1, 1984, ISSN 0036-3375, S. 32–38, (Erstbeschreibung).
  • Philippe Gérard: L'élevage des geckos diurnes et des Uroplatus. Philippe Gérard éditions, Paris 1998, ISBN 2-912521-12-2.
  • Herbert Rösler: Kommentierte Liste der rezent, subrezent und fossil bekannten Geckotaxa (Reptilia: Gekkonomorpha). In: Gekkota. Bd. 2, 2000, ZDB-ID 2080442-8, S. 28–153, hier S. 103.
  • Richard D. Bartlett, Patricia Bartlett: Day Geckos. Barron’s, Hauppauge NY 2001, ISBN 0-7641-1699-1, S. 19.
  • Herbert Rösler: Zur Rumpfbeschuppung der Gattung Phelsuma GRAY 1825: zoogeographische Aspekte (Sauria: Gekkonedae). In: Gekkota. Bd. 3, 2001, S. 47–73.
  • Hans-Peter Berghof: Taggeckos. Die Gattung Phelsuma. Pflege und Vermehrung. Natur-und-Tier-Verlag, Münster 2005, ISBN 3-937285-45-8, S. 81.
  • Hans-Peter Berghof: Die Taggeckos der Gattung Phelsuma von der Komoreninsel Mayotte. In: Draco. Bd. 11, Nr. 43, 2010, ISSN 1439-8168, S. 60–64.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzstreifen-Taggecko (Phelsuma nigristriata) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sara Rocha, Herbert Rösler, Philip-Sebastian Gehring, Frank Glaw, David Posada, D. James Harris, Miguel Vences: Phylogenetic systematics of day geckos, genus Phelsuma, based on molecular and morphological data (Squamata: Gekkonidae). In: Zootaxa. 2429, 2010, S. 1–28, Digitalisat (PDF; 1,46 MB).
  2. Michel Louette, Danny Meirte, Rudy Jocqué (Red.): La faune terrestre de l'archipel des Comores (= Studies in Afrotropical Zoology. Nr. 293). Musée royal de l'Afrique centrale, Tervuren 2004, ISBN 90-75894-63-5, S. 19.
  3. Murray Wrobel: Elsevier's dictionary of reptiles. In Latin, English, German, French and Italian. Elsevier, Amsterdam u. a. 2004, ISBN 0-444-51499-6, S. 272–273.