Schülerpension

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Die Schülerpension ist eine Sonderform der Pension, in der Kinder aus entfernteren Ortschaften schulnah untergebracht werden, ohne dass zwischen Schülerpension und Schule eine institutionelle Einheit besteht.[1] Früher wurden Schülerpensionen auch „Presse“ genannt, weil es in ihnen damals oft darum ging, die Kinder mit Gewalt in eine bestimmte Richtung zu „pressen“.[2] Von anderen Internaten unterscheiden sich Schülerpensionen in der Regel dadurch, dass in ihnen nur kleinere Schülergruppen, oft verschiedenen Alters, wohnen und der Schwerpunkt eher auf der reinen Unterbringung als auf einem pädagogischen Konzept oder Menschenbild (wie z. B. in konfessionellen oder in reformpädagogischen Internaten) liegt. Bis heute ist diese Internatsform nicht nur in Deutschland verbreitet.[3] Allerdings ist ihre Bedeutung durch die Verfügbarkeit weiterführender Schulen auch in ländlichen Gebieten und bessere Verkehrsverbindungen stark gesunken. Literarische Thematisierungen von Schülerpensionen bzw. „Pressen“ finden sich z. B. in den Autobiographien von Johann Gottfried Seume, Gerhart Hauptmann und Joachim Ringelnatz sowie in dem Roman Die Zwille von Ernst Jünger.[4]

Literatur

  • Klaus Johann: Grenze und Halt. Der Einzelne im „Haus der Regeln“. Zur deutschsprachigen Internatsliteratur (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte, Band 201). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2003, ISBN 3-8253-1599-1, (Dissertation Universität Münster 2002, 727 Seiten).

Einzelnachweise

  1. Die Sonderbedeutungen „erziehungsanstalt“ und „kostschule“ des Wortes „Pension“ werden auch im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm (Bd. 13, Sp. 1542) verzeichnet.
  2. Vgl.: Klaus Johann: Grenze und Halt: Der Einzelne im „Haus der Regeln“. Zur deutschsprachigen Internatsliteratur. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2003. (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte. 201.) S. 7f.
  3. Das wird ersichtlich, wenn man „Schülerpension“ in die einschlägigen Internet-Suchmaschinen eingibt.
  4. So: Klaus Johann: Grenze und Halt: Der Einzelne im „Haus der Regeln“. S. 73 bzw. 8.