Sesnando Davides

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Sesnando Davides (* 963 in Tentúgal; † 1091 (unsicher) in Coimbra) war ein mozarabischer Ritter und Regent.

Namen

Er wird und wurde auch unter weiteren Namen wie Sisnando Davidis, Sisnando Davidéz de Coimbra oder Sisnando Davides de Coimbra verschiedentlich erwähnt, während er in Spanien als Sisnando Davídiz bekannt ist.

Biografie

In eine Großgrundbesitzer-Familie in Tentúgal geboren, vermutlich als Sohn jüdischer Eltern, kam er 1026 bei Feldzügen des Abbad II. al-Mu'tadid in arabische Gefangenschaft. In Sevilla erhielt er eine arabische Ausbildung und wurde Minister und Ratsmitglied am Hofe der Abbadiden.

Aus unbekannten Gründen floh er an den Hof des christlichen Königs Ferdinand I. nach León. Nach der Rückeroberung Coimbras 1064 von den Mauren durch die Truppen König Ferdinands wurde er Regent der wiederhergestellten Grafschaft Coimbra, zu der auch sein Heimatort Tentúgal gehörte, und die er mindestens bis 1068 regierte.

Die romanische Kathedrale Sé Velha in Coimbra, in der Sesnando Davides begraben liegt

Er war danach an verschiedenen Feldzügen der Reconquista beteiligt, darunter die Eroberung Toledos 1085. Seinen 1080 festgehaltenen strategischen Aufzeichnungen wird der ursprüngliche Begriff Reconquista (dt.: Rückeroberung) zugeschrieben, der erst in späteren Zeiten allgemeine Verbreitung fand.[1]

Nach seinem Tod 1091 wurde er in der Kathedrale von Coimbra, die heute Sé Velha genannt wird, bestattet.[2] [3]

Sein Leben war Gegenstand eines Dramas von José Freire de Serpa Pimentel (1814–1870), dem zweiten Visconde de Gouveia. Das Stück mit dem Namen D.Sisnado, Conde de Coimbra (dt.: Dom Sisnado, Graf von Coimbra) erschien 1838.[4]

Sein Schwiegersohn Martim Moniz machte sich verdient bei der Eroberung und Belagerung von Lissabon.[5]

Einzelnachweise

  1. www.eduscol.education.fr, abgerufen am 12. November 2012
  2. Personenlexikon Quem é Quem - Portugueses Célebres. 1. Auflage, Temas & Debates, Lissabon 2009 (ISBN 978-989-644-047-3), Seite 481
  3. www.rootsweb.ancestry.com, abgerufen am 12. November 2012
  4. www.books.google.de, abgerufen am 12. November 2012
  5. www.fcsh.unl.pt (Fußnote 22), abgerufen am 12. November 2012