Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen

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Film
Titel Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 18 Minuten
Stab
Regie Susann Maria Hempel
Drehbuch Susann Maria Hempel
Produktion Susann Maria Hempel
Musik Susann Maria Hempel
Kamera Berta Valín Escofet
Schnitt Susann Maria Hempel
Besetzung
  • Henning Kunze (Füße)
  • Susann Maria Hempel (Stimme)

Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen ist ein deutscher Kurzfilm von Susann Maria Hempel aus dem Jahr 2014. In Deutschland lief der Film unter anderem am 4. Mai 2014 bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen. Der Film entstand im Rahmen des „Cast and Cut“-Stipendiums der Stiftung Kulturregion Hannover und der Nordmedia.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film fungiert als lebendig gewordenes Andachtsbuch. Als Grundlage dienten Interviews mit einem Ostthüringer, der 1989 sein Gedächtnis in einem Zuchthaus verlor und seitdem viel Unglück erlebte.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Wiederaufführung einer speziellen ostdeutschen Erfahrung nach 1989. Der Schrecken und alle Grausamkeiten werden hier mit den Bestandteilen einer explodierten Puppenstube aufgeführt. In einer von einfachen Nylonschnüren angetriebenen Kinetik werden Gegenstände und Puppenteile zu Akteuren in einem Szenario, das von schweren Leiden und sexuellen Schädigungen handelt. Die Künstlerin und Regisseurin Susann Maria Hempel baut in ‚Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen‘ ein drastisches Tableau thüringischer Fallgeschichten auf. Traumwandlerisch bewegt sie sich zwischen Objektebenen, dialektgeprägter Rede, Schrift und Gesang. Die sexuelle Aufladung beruht hier aber nicht nur auf der Anklage erlittener Traumatisierungen, sie zeigt sich auch als eine starke Faszination an Transgression. Grauen und Niedlichkeit liegen hier untrennbar beieinander.“

Jury des Deutschen Wettbewerbs 2014: kurzfilmtage.de[1]

„Der Film mit dem langen Titel ‚Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen‘ von Susann Maria Hempel ist unser Gewinner des Deutschen Wettbewerbs. Basierend auf einem Interview mit einer Person, die über ihren Missbrauch erzählt, verwebt der Film Ton und Bild auf virtuose und zunehmend verstörende Art. Gesprochen, gesungen und animiert, baut der Film ein Gruselkabinett, in dem eine Erinnerungsmechanik abläuft.“

Jury des Deutschen Wettbewerbs 2014: festival.shortfilm.com[2]

„An diesem Film führt kein Weg vorbei! – so die Meinung der Jury. Die traumatische Biographie eines Menschen findet in einer eigenwilligen Ästhetik die konsequente Zusammenführung von Thema und filmischen Mitteln. Die Regisseurin schafft damit die ungewöhnliche Verschmelzung von Dokumentarischem und Experimentellen. Eine Tour de Force, die nicht Erzählbares zum verstörenden Kinoerlebnis macht.“

Nationale Jury 2014: filmfest-dresden.de[3]

„Durch ein Wechselspiel von Text und rhythmisch bewegten, detailreichen Installationen bizarrer Gestalten komprimiert der Film die Leidensgeschichten und intimsten psychischen Abgründe mehrerer Menschen. Klare Komposition, radikal skurrile Bilderwelten und die dazu kontrastierende, sinnliche Musik ziehen den Zuschauer in seinen Bann. Im surrealen Kabinett schafft die Regisseurin Empathie durch Verstörung.“

Nationale Jugendjury 2014: filmfest-dresden.de[4]

„Der Film beeindruckt als exzeptionelles, die Grenzen des filmischen Erzählens sprengendes Gesamtkunstwerk. ‚Sieben mal am Tag‘ ist ein lyrisch-poetisches Requiem für menschliches Leid. Der Film kreiert in bisher selten gesehenen Metaphern ein suggestives, abgründiges Gefühl von psychischer Versehrtheit, verfällt dabei jedoch nie ins Manipulative oder Selbstzweckhafte. So entsteht eine kunstvolle Montage im eigentlichen Wortsinn von Bild, Ton, Musik und Text.“

Hauptjury 2014: filmplus.de[5]

„‘Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf um nicht zu träumen‘ (Produktion und Regie: Susann Maria Hempel, Greiz) beeindruckte die Jury durch das sichere Gefühl für Timing und Tonalität. Dafür gab es Gold in der Kategorie bester Experimentalfilm.“

Jury für Animationsfilm, Experimentalfilm, Dokumentarfilm, Sonderpreis 2014: deutscher-kurzfilmpreis.de[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmfest Dresden 2014

  • Filmförderpreis der Kunstministerin – Nationaler Wettbewerb
  • Goldener Reiter der Jugendjury – Nationaler Wettbewerb

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 2014

  • Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs

Internationales Kurzfilm-Festival Hamburg 2014

  • Jurypreis Deutscher Wettbewerb

Filmplus 2014

  • Lobende Erwähnung in der Förderpreis-Sektion

Deutscher Kurzfilmpreis 2014

  • Kurzfilmpreis in Gold – Bester Experimentalfilm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs, dotiert mit 5.000 €“ (Memento des Originals vom 8. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kurzfilmtage.de
  2. „Jurypreis Deutscher Wettbewerb“ (Memento des Originals vom 6. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/festival.shortfilm.com
  3. „Filmförderpreis der Kunstministerin – Nationaler Wettbewerb“ (Memento des Originals vom 15. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmfest-dresden.de
  4. „Goldener Reiter der Jugendjury – Nationaler Wettbewerb“ (Memento des Originals vom 15. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmfest-dresden.de
  5. „MONTAGE DER EXTRAKLASSE“
  6. „Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen“