Slowakischer Kröpfer

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Schwarzer Slowakischer Kröpfer

Der Slowakische Kröpfer ist ein relativ kurzer, kräftiger Weißkopfkröpfer mit aufgerichteter Haltung und birnenförmigem Blaswerk. Die urwüchsige Kropftaube stammt aus den Bezirken Myjava, Nové Mesto nad Váhom und Piestany der Westslowakei und lässt sich auf den ursprünglichen Typ der Mitteleuropäischen Kropftaube zurückführen. Er zählt zur Gruppe jener vitalen Kröpfer, die einst abschätzig als Bauernkröpfer bezeichnet wurden. Mit seiner hohen Fruchtbarkeit, dem guten Aufzuchtvermögen der fürsorglichen Eltern und seiner Flugfähigkeit gilt er noch heute als gute Wirtschaftstaube.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Slowakische Kröpfer wird fast im ganzen Gebiet der Westslowakei gezüchtet, weniger verbreitet ist er auch in der Mittel- und Ostslowakei und in Tschechien. Der Slowakische Kröpfer kam in den 1960er Jahren in die DDR,[1] ist in Deutschland und Österreich aber nur selten anzutreffen.[2]

Der Polnische Weißkopfkröpfer (polnisch Bialoglowska) entspricht weitgehend dem Slowakischen Kröpfer, wird aber nur in Polen gezüchtet.[3]

Standard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gelber Slowakischer Kröpfer

Die Rassetaube wurde mit der Nummer 322 in der EE-Liste der Rassetauben des europäischen Zuchtverbandes aufgenommen. Standard­bestimmend ist der slowakische Verband.[4]

Die Slowaken stehen aufrecht und wirken infolge der kurzen Hinterpartie kompakt. Der Kopf ist länglich rund mit gewölbter, leicht ansteigender Stirn. Die dunklen Augen werden von einem schmalen rötlichen Augenrand umgeben. Der Schnabel ist mittellang, kräftig und breit angesetzt, die Schnabelwarzen sind nur wenig entwickelt und weiß gepudert. Der Hals ist mittellang mit birnenförmigem, mittelgroßem Blaswerk ohne Taille. Brust und Schultern sind breit und gut entwickelt. Der Rücken fällt in einem Winkel von 45° leicht nach hinten ab. Die Flügel des Kröpfers liegen dicht am Körper an und ruhen auf dem Schwanz, erreichen das Schwanzende aber nicht. Der Schwanz selbst ist mittellang, geschlossen und bildet mit dem Rücken eine Linie. Die Läufe sind mittellang, kräftig und unbefiedert.

Slowaken werden in einer Art Mönchzeichnung[Anm 1] gezüchtet: bei farbigem Grundgefieder sind Kopf und Schwingen weiß. Am Kopf soll das weiße Gefieder bis etwa fünf Millimeter unterhalb der Augen und zehn Millimeter unterhalb des Schnabels verlaufen. Außerdem sind vier bis acht der äußeren Handschwingen weiß. Die nachfolgenden Farbenschläge werden im Europastandard anerkannt:

Farbenschläge
ohne Binden mit Binden gehämmert mit weißen Binden weißgeschuppt getigert
Blau mit schwarzen Binden Blaugehämmert Blau mit weißen Binden Blau, weißgeschuppt Blaugetigert
Blaufahl ohne Binden Blaufahl mit dunklen Binden Blaufahl, gehämmert Blaufahl mit weißen Binden Blaufahl, weißgeschuppt Blaufahl, getigert
Hellblau mit weißen Binden Hellblau, weißgeschuppt
Braungetigert
Gelb Gelb mit weißen Binden Gelb, weißgeschuppt Gelbgetigert
Gelbfahl, gehämmert
Isabell mit weißen Binden
Rot Rot mit weißen Binden Rotgetigert
Rotfahl, gehämmert
Schwarz Schwarz mit weißen Binden Schwarz, weißgeschuppt Schwarzgetigert
Silber

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Commons: Mönchzeichnung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Informationen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Marks: Kropftauben. In: Die neue Brehm-Bücherei. A. Ziemsen Verlag, 1985, ISSN 0138-1423, 20. Slowakischer Kröpfer, S. 159–161.
  • Joachim Schütte: Handbuch der Taubenrassen. Die Taubenrassen der Welt. 1994, ISBN 3-9801504-4-5, Eigentliche Kropftauben (russiastation.tripod.com).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Slovakian Cropper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst Marks: Kropftauben. In: Die neue Brehm-Bücherei. A. Ziemsen Verlag, 1985, ISSN 0138-1423, 20. Slowakischer Kröpfer, S. 159–161.
  2. Historie. In: slovenskyhrvoliak.sk. Sonderverein der Züchter des Slovakischen Kröpfers, 2006, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Mai 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.slovenskyhrvoliak.sk (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Joachim Schütte: Handbuch der Taubenrassen. Die Taubenrassen der Welt. 1994, ISBN 3-9801504-4-5, Eigentliche Kropftauben (russiastation.tripod.com).
  4. Entente Européenne d’Aviculture et de Cuniculture: EE-Liste der Rassetauben (ELRT) (Memento des Originals vom 15. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.entente-ee.com, Stand 11. Juni 2012 (PDF, ca. 150 KB)