Spinosad
Spinosad ist ein Insektizid, das aus dem Aktinomyzeten Saccharopolyspora spinosa gewonnen wird und aus Spinosyn A und D besteht. Die Spinosyne bestehen aus einem Viererring an einem Aminozucker (D-Forosamin) und einem neutralen Zucker (Tri-Ο-methyl-L-rhamnose). Es existieren etwa 200 synthetische und 20 natürliche verschiedene Spinosyne.
Zusammensetzung
Spinosad ist eine Mischung aus den Spinosynen A und D in einem Verhältnis von ungefähr 5:1.[1]
Spinosad | ||
Name | Spinosyn A | Spinosyn D |
Strukturformel | ||
CAS-Nummer | 131929-60-7 | 131929-63-0 |
PubChem | 443059 | 183094 |
Summenformel | C41H65NO10 | C42H67NO10 |
Molare Masse | 732 g·mol−1 | 746 g·mol−1 |
Aggregatzustand | fest | |
Schmelzpunkt[2] | 84–99,5 °C | 161,5–170 °C |
Löslichkeit[2] |
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Das Handelsprodukt ist ein Feststoff mit leicht erdigem Geruch[2], hat eine Dichte von 0,512 g·cm−3 (bei 20 °C)[2] und zersetzt sich bei 173 °C.[3]
Verwendung
Sicherheitshinweise | |||||||
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Name |
Spinosad (Gemisch aus Spinosyn A und Spinosyn D im Verhältnis von 95:5 bis 50:50) | ||||||
CAS-Nummer |
131929-60-7 (Spinosyn A), | ||||||
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Pflanzenschutz
Spinosad wird im Pflanzenschutz gegen Thripse, Fruchtschalenwickler, Miniermotten und andere Raupenarten eingesetzt. Es eignet sich auch zur Bekämpfung der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii).[6]
Der Wirkstoff Spinosad wurde in der Europäischen Union mit Wirkung zum 1. Februar 2007 für Anwendungen als Insektizid in Pflanzenschutzmitteln zugelassen.[7] Der Einsatz im Ökologischen Landbau ist zulässig.[8]
In vielen Staaten der EU, unter anderem in Deutschland und Österreich, sowie in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel-Produkte mit dem Wirkstoff Spinosad zugelassen (Conserve, Success, SpinTor).[9]
Haus
Verwendung als Wirkstoff von insektizidhaltigen Ködergels, z. B. gegen Ameisen im Haus.
Medizin und Tiermedizin
In der Veterinärmedizin wird Spinosad gegen Ektoparasiten wie Flöhe und Läuse eingesetzt.[10]
Die amerikanische FDA hat Spinosad 2011 zur Behandlung von Kopfläusen bei Kindern ab vier Jahren zugelassen.[11]
Einzelnachweise
- ↑ Spinosad im Pharmawiki.
- ↑ a b c d Spinosad Technical Bulletin, S. 3 (PDF; 1,4 MB).
- ↑ International Chemical Safety Card (ICSC) für SpinosadFür International Chemical Safety Cards bitte Vorlage:ICSC verwenden!
- ↑ Eintrag zu Spinosad (Gemisch aus Spinosyn A und Spinosyn B im Verhältnis von 95:5 bis 50:50) (Spinosyn D wird hier als Spinosyn B bezeichnet) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich) .
- ↑ a b Datenblatt Spinosad bei Merck
- ↑ Julius Kühn Institut: Kirschessigfliege - Insektizide im Erwerbsanbau
- ↑ Richtlinie 2007/6/EG der Kommission vom 14. Februar 2007 zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates zwecks Aufnahme der Wirkstoffe Metrafenon, Bacillus subtilis, Spinosad and Thiamethoxam
- ↑ Pestizide — Pflanzenschutzmittel gemäß Artikel 5 Absatz 1 der Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/08 vom 5. September 2008, Anhang II
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Spinosad in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Spinosad“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands
- ↑ Eintrag zu Spinosad bei Vetpharm
- ↑ Deutsches Ärzteblatt: Spinosad: Ökogarten-Gift gegen Haarläuse, 19. Januar 2011.