Sportökonomie

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Die Sportökonomie befasst sich mit ökonomischen Aspekten des Sports bzw. des Sportsystems.

Einordnung

Die Sportökonomie ist eine Teildisziplin der Sportwissenschaften und im Arbeitskreis Sportökonomie e.V. organisiert, der als eigene Sektion in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) fungiert. Die Sportökonomie orientiert sich vornehmlich an den Fragen und Methoden der Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften und wendet diese für das Sportsystem an. Weitere wichtige Verknüpfungen bestehen zur allgemeinen Soziologie und zur Sportsoziologie, sowie zur Sportökologie und zur Sportethik.

Methoden und Arbeitsfelder

Die Sportökonomie verfolgt einen deskriptiven und einen normativen Ansatz.

  • Der deskriptive Ansatz fokussiert die wissenschaftliche Analyse ökonomischer Aspekte des Sports.
  • Der normative Ansatz versucht, anhand ökonomischer Effizienzkriterien, einzelne Akteure des Sportsystems (Verbände, Vereine, Trainer, Sportler usw.) zu beraten.

Analog zu den Wirtschaftswissenschaften, findet die Analyse der Sportökonomie auf drei Ebenen statt, der Mikroebene, der Mesoebene und der Makroebene.

  • Auf der Mikroebene stehen einzelne Sportler und Vereine im Vordergrund. Es werden Aspekte wie Mitgliedsbeiträge, Finanzierung, Subventionen und Ehrenamtlichkeit untersucht.
  • Auf der Mesoebene wird die Interaktion einzelner Akteure, wie etwa Vereinen untereinander oder mit anderen Wirtschaftsakteuren, analysiert. Hier sind vor allem Aspekte wie Kooperation, Sponsoring, Werbung und Vermarktung zu nennen.
  • Auf der Makroebene steht die ökonomische Bedeutung des Sportsystems für die Gesellschaft als Ganzes im Vordergrund. Zum einen geht es um die Frage, wie das Sportsystem das ökonomische System beeinflusst (z.B. durch Sportgroßveranstaltungen wie Weltmeisterschaften oder Olympia) und zum anderen darum, wie das ökonomische System das Sportsystem beeinflusst (z.B. im Spitzensport als Systemvergleich durch Sport)

Ein weiteres Anwendungsfeld der Sportökonomie liegt in der Analyse des Schulsports, vor allem seiner materiellen Rahmenbedingungen (Ausstattung, Finanzierbarkeit, Effizienz).vgl.[1]

Ausbildung und Studiengänge

In Deutschland existieren verschiedene Berufsausbildungen und Studiengänge, die eine Ausbildung im Bereich Sportökonomie und dem thematisch verwandten Bereich des Sportmanagements bieten. Studiengänge werden von staatlichen und privaten Fachhochschulen und Universitäten angeboten. Im Jahr 2016 existieren 27 Bachelor- und 24 Masterstudiengänge an deutschen Hochschulen.

Literatur

  • Frank Daumann: Grundlagen der Sportökonomie. 1. Auflage, UTB Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8252-3184-2.
  • Peter Röthig u.a. (Hrsg): Sportwissenschaftliches Lexikon. Hofmann, Schorndorf 2003, ISBN 3778044974.

Weblinks

Portal: Sportwissenschaften – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sportwissenschaften

Einzelnachweise

  1. DSB-Sprint-Studie: Sportunterricht in Deutschland; Eine Untersuchung zur Situation des Schulsports in Deutschland. Meyer und Meyer, Aachen 2006, ISBN 978-3898991919, S. 53ff