Zawada (Szydłowo)

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Zawada (deutsch Springberg) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Schneidemühler Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Deutsch Krone (Wałcz), acht Kilometer nordwestlich von Schneidemühl und fünf Kilometer nordnordwestlich von Lebehnke (Stara Łubianka).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häuser im Dorf (Juni 2019)

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preußen.

Der Ort kam 1448 als Skaczna vor und hieß im 17. Jahrhundert Springberg, neupolnisch Skocznagóra (wörtliche Übersetzung).[1]

Die Gemeinde Springberg hatte um 1930 eine 12,8 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet, in dem Springberg der einzige Wohnplatz war, standen 72 bewohnte Wohnhäuser.[2]

Im Jahr 1945 gehörte Springberg zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Springberg war dem Amtsbezirk Lebehnke zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Springberg von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Springberg wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Zawada“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Springberg vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf nebst einer katholischen Filialkirche von Schneidemühl, 38 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[3]
1818 236 königliches Dorf, Amt Lebehnke[4]
1864 407 darunter 340 Evangelische und 64 Katholiken[5]
1910 431 am 1. Dezember, davon 372 Evangelische und 59 Katholiken[6]
1925 413 darunter 359 Evangelische und 54 Katholiken[2]
1933 434 [7]
1939 356 [7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum Kirchspiel Lebehnke. In Springberg war 1815 eine in Ziegelfachwerk ausgeführte evangelische Kirche errichtet worden.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Springberg, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Springberg (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 228 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 241 (Google Books).
  2. a b Die Gemeinde Springberg im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 231 (Google Books).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 356, Ziffer 5959 (Google Books).
  5. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 66–67, Ziffer 255 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 83 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Koordinaten: 53° 12′ N, 16° 39′ O