Spörerminimum

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14C als Indikator der Sonnenaktivität der letzten 1100 Jahre: Nach 20 bis 60 Jahren sind die durch Aktivitätsxaxima hervorgerufenen Minima der 14C-Entstehung mit Hilfe der Radiokohlenstoffmethode nachweisbar.[1]

Das Spörerminimum (nach dem deutschen Astronomen Gustav Spörer) ist eine Periode besonders geringer solarer Aktivität im Zeitraum zwischen 1420 und 1570 mit einem Schwerpunkt zwischen 1420 und 1550. Da der Zeitraum vor der Beobachtung von Sonnenflecken liegt, lässt sich das Minimum nur indirekt durch den 14C-Gehalt in Baumringen dieser Periode nachweisen.

Das Spörerminimum markiert den Beginn der Kleinen Eiszeit, einer Periode mit einem kühleren Erdklima, die sich noch über das folgende Maunderminimum (1645–1715) bis zum Daltonminimum (1790–1830) erstreckt.

Weiter verschärft wurde die Situation in Europa durch Vulkanausbrüche in den 1430er Jahren und durch eine Seuche, womöglich die Pest. Die Winter waren besonders lang und kalt, die Kälte setzte bereits im Frühherbst wieder ein, so dass sich die Vegetationsperiode erheblich verkürzte. Dies galt besonders für die Jahre 1437 bis 1439, als umfangreiche Ernteausfälle in ganz Europa zu Teuerungen und Hunger führten.

Einzelnachweise

  1. Bei der 24. Generalversammlung der International Astronomical Union 2015 wurde eine revidierte Datenserie der Sonnenflecken-Relativzahl ab 1750 präsentiert, nachdem die Beobachtungsbedingungen nochmals überprüft wurden, die nun um 1885 und um 1945 weniger niedrige respektive höhere Sonnenfleckenzahlen gibt. Damit stellt sich die Zeitreihe weniger extrem dar. Corrected Sunspot History Suggests Climate Change since the Industrial Revolution not due to Natural Solar Trends. Pressemitteilung International Astronomical Union, iau1508, 7. August 2015 (iau.org, abgerufen 20. August 2015).