St. Michael (Düllstadt)

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Die Kirche in Düllstadt

Die Kirche St. Michael in Düllstadt ist die katholische Filialkirche des Schwarzacher Ortsteils im Landkreis Kitzingen. Sie liegt an der Bamberger Straße inmitten des Ortes und ist heute Teil des Dekanats Kitzingen.

Geschichte

Nach dem Dreißigjährigen Krieg lag Düllstadt wüst, da es 1631 geplündert worden war. Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedelten sich wieder Menschen im Dorf an. Der Dorfherr, Abt von Münsterschwarzach, förderte diese Neuansiedlung mit der Planung einer kleinen Kirche, die den neuen Mittelpunkt des Ortes bilden sollte. Auf Geheiß des Abtes Plazidus I. Büchs erbaute man die Kirche, die Weihe fand am 29. September 1688 statt.[1]

Im 18. Jahrhundert wurde das Gotteshaus verändert. 1744 baute man eine Sakristei ans Gebäude an, 1780 entstand ein halbrunder Treppenturm an der westlichen Langhauswand. Im Jahr 1905 erweiterte man die Sakristei. Nun folgten mehrere Renovierungen. Innen erneuerte man 1953 und 1977 die Kirche, außen wurden 1976 und 1988 Erneuerungen vorgenommen. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ordnet die Kirche als Baudenkmal ein. Vorgängerbauten im Untergrund werden als Bodendenkmal geführt.

Architektur

Die Kirche präsentiert sich als kleiner Saalbau mit eingezogenem, polygonalem Chor. Oberhalb des Chores wurde ein sechsseitiger Dachreiter aufgesetzt, der mit einer Kuppel abschließt. Der Treppenturm an der westlichen Langhauswand erschließt die westliche Empore. Im Inneren besitzt das Gotteshaus eine Flachdecke, die von zwei Fensterachsen durchlichtet wird. Im Chor findet sich ein Tonnengewölbe mit Stichkappen.[2]

Ausstattung

Bereits während der Weihe des Gebäudes stand der Hochaltar im Chor. Er war noch im 17. Jahrhundert geschaffen worden und besitzt einen zweisäuligen Aufbau, die Säulen sind gewirrlt. Das Altarblatt zeigt den heiligen Michael und wurde vom Würzburger Andreas Leimgrub im 19. Jahrhundert gemalt. Auf den seitlichen Durchgängen stehen Heiligenfiguren, die links den Täufer Johannes und rechts den heiligen Josef darstellen. Im Auszug ist ein IHS-Monogramm zu finden.

Die Decke wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit Stuck verziert, so erkennt man wiederum das IHS-Monogramm, sowie ein Herz. Der Altar versus populum ist ein schlichter Tisch mit Metallfüßen. Ein weiterer Altar im Langhaus ist der Muttergottes Maria geweiht. Wiederum malte Leimgrub 1860 die Darstellung der Immaculata. Eine Figur der Muttergottes entstammt dem 18. Jahrhundert.

Als Besonderheit findet sich im Kircheninneren eine Stoffborte mit Münzen aus vergangenen Jahrhunderten. Auf der Nordseite des Langhauses steht die Kanzel von 1688, des Weiteren erinnert eine Heiligenstatue des Michael an den Kirchenpatron. Ein Vortragekreuz weist auf eine Wallfahrtstradition hin. Besonders schön ist das Orgelgehäuse, das um 1750 geschaffen wurde. Im Jahr 2001 renovierte man das Instrument. Zwei Glocken wurden im Dachreiter aufgehängt.[3]

Literatur

  • Thomas Wehner: Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Kitzingen. Würzburg 1997.

Weblinks

Commons: St. Michael (Düllstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kirche-Schwarzach: St. Michael Düllstadt, abgerufen am 2. März 2016.
  2. Wehner, Thomas: Realschematismus der Diözese Würzburg. S. 177.
  3. Wehner, Thomas: Realschematismus der Diözese Würzburg. S. 178.

Koordinaten: 49° 48′ 12,1″ N, 10° 15′ 18,1″ O