St. Stephan (München-Isarvorstadt)
Die römisch-katholische Kirche St. Stephan ist die ehemalige Friedhofskirche des alten Südfriedhofs von München. Die Kirche befindet sich am nördlichen Ende des Südfriedhofs, direkt parallel gelegen zur Stephanstraße, unweit des Sendlinger-Tor-Platzes. Sie ist Filialkirche der Mutterpfarrei St. Peter. Patrozinium ist am 26. Dezember.
Architektur
St. Stephan ist ein nach Osten ausgerichteter frühbarocker Kirchenbau, der von 1674 bis 1677 von Georg Zwerger erbaut wurde. Das zuvor sich dort seit 1576 befindliche hölzerne Salvatorkirchlein wurde bereits 1638 abgerissen, um den anrückenden Schweden keine Möglichkeit zu geben sich zu verschanzen. Zwerger schuf auch die beiden Kirchen im nicht weit von München gelegenen Markt Schwaben und Anzing. Der kleine als Dachreiter aufgesetzte Zwiebelturm beherbergt zwei kleine Bronzeglocken, welche noch über Seilzug geläutet werden, und über die auch der Uhrschlag erfolgt.
Die Apsis besitzt noch den Originalstuck an der Decke, wohingegen der ehemalige Stuck des übrigen Gewölbes während der Renovierung von 2004 bis 2006 durch Malerei rekonstruiert wurde.
St. Stephan ist mit insgesamt drei Altären ausgestattet, wobei das Hochaltarbild das Martyrium des Kirchenpatrons St. Stephan zeigt. Die Altarblätter sind noch Original und wurden nicht, wie oft in anderen Kirchen, durch Altarblätter der Nazarenerschule ausgetauscht.
Weitere Kunstwerke im Kircheninneren sind ein vollständiger Kreuzweg, in zeitgenössischem Stil in Öl gemalt, sowie eine überlebensgroße, holzgeschnitzte St. Josef-Figur. Ein schmiedeeisernes Gitter trennt das Kirchenschiff vom Eingangsbereich ab.
In den Jahren 2004 bis 2006 wurde St. Stephan aufwändig renoviert.
Literatur
- Lothar Altmann: Kath. Filialkirche St. Stephanus am Alten Südlichen Friedhof. Schnell & Steiner, 2012, ISBN 3-7954-5813-7.
- Norbert Jocher (Hrsg.): Die Münchner Kirchen: Architektur-Kunst-Liturgie. Schnell & Steiner, 2008, ISBN 3-7954-1868-2.
Weblinks
Koordinaten: 48° 7′ 50,5″ N, 11° 33′ 59,7″ O