Stromerzeugung in Japan

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Die Stromerzeugung in Japan wurde im Jahr 2008 zu 27 % aus Kohle, zu 26 % aus Gas, zu 24 % aus Kernkraft, zu 13 % aus Öl und zu 8 % aus Wasserkraft gewonnen.

Eine gravierende Veränderung ergab sich erzeugungs- aber auch abnahmeseitig durch die Tsunami- und Nuklearkatastrophe Fukushima im März 2011, mit und nach der zeitweise sogar alle Atomkraftwerke Japans dauerhaft oder vorübergehend vom Netz gingen. Politisch nun auch dort mehr umstritten hat jedenfalls die Stromerzeugung via Kernenergie gesundheitlich in der Bevölkerung, landschaftlich durch radioaktive Belastung und durch die weiterhin auf sehr lange Zeit betreuungsbedürftige Haverieanlage auch wirtschaftlich schwere Spuren mit Eigendynamik hinterlassen.

Nutzung

2008 wurde in Japan im Schnitt 8.507 kWh pro Person verbraucht, das war 115 % im Vergleich zum EU15-pro-Kopf-Verbrauch (EU15: 7.409 kWh/Person) und 95 % im Vergleich zum OECD-Schnitt (8.991 kWh/Person).[1]

Erzeugung

Entwicklung der Stromproduktion in Japan nach Energiequelle
Bruttostromerzeugung in Japan[2]
Jahr Terawattstunden
1970 359,5
1980 577,5
1990 841,1
2000 1057,9
2007 1180,1
2008 1183,7
2009 1114,0
2010 1156,0
2011 1104,2
2012 1106,9
2013 1088,1

Ein Strom-Export oder -Import findet nicht statt.

Verteilsystem

Stromnetz und Netzbetreiber von Japan

Die Netzfrequenz im östlichen Teil Japans ist 50 Hz, im westlichen Teil Japans 60 Hz. Der Unterschied gründet aus der Beschaffung von Generatoren aus Deutschland von AEG im Jahr 1895 für Tokio, die 50 Hz liefern, und von General Electric aus den USA im Jahr 1896 für Osaka, die 60 Hz liefern. Die unterschiedlichen Netze können nicht direkt zusammen geschaltet werden, an der Grenze werden zur elektrischen Energieübertragung HGÜ-Kurzkupplungen (GKK) eingesetzt. Dabei wird eine ähnliche Technologie wie bei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) verwendet, im Gegensatz zur HGÜ aber nur auf kurzer Strecke innerhalb der Stromrichterstation. In Summe sind vier Kurzkupplungen mit einer Kupplungsleistung von je 300 MW in Betrieb in den Umspannstationen Shin-Shinano Hendensho (新信濃変電所), Sakuma Shūhasū Henkansho (佐久間周波数変換所), Minami-Fukumitsu Hendensho (南福光変電所) und der Higashi-Shimizu Frequency Converter in der Umspannstation Higashi-Shimizu Hendensho.

Japan besitzt mit 100 V die niedrigste Netzspannung (in der untersten Netzebene) weltweit. Das impliziert dort eine höhere Verlustleistung, als wenn man eine höhere Spannung übertragen würde, oder den Bedarf nach mehr Transformatoren.

Einzelnachweise

  1. Energy in Sweden, Facts and figures, The Swedish Energy Agency, (in Swedish: Energiläget i siffror), Table: Specific electricity production per inhabitant with breakdown by power source (kWh/person), Source: IEA/OECD 2006 T23, 2007 T25, 2008 T26, 2009 T25 and 2010 T49 (Memento vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive).
  2. BP: Workbook of historical data