Surprise (Magazin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SURPRISE

Das Logo von Surprise (seit Mai 2017)
Fachgebiet Strassenmagazin
Sprache Deutsch
Verlag Verein Strassenmagazin Surprise (Schweiz)
Hauptsitz Basel
Erstausgabe 1993
Gründer Cathérine Merz, Hanspeter Gysin, Hans-Georg Heimann, Michele Alvaro, Andy Strässle, Rolf Bleichenbacher
Erscheinungsweise vierzehntäglich
Verkaufte Auflage 19'418 Exemplare
(WEMF-Auflagebulletin 2019[1])
Reichweite 0,142 Mio. Leser
([2])
Weblink www.surprise.ngo
Artikelarchiv Archiv
ZDB 2303231-5

Surprise ist ein Strassenmagazin, das vom Verein Surprise herausgegeben wird, mit Geschäftssitz in Basel (Schweiz) und zwei Regionalstellen in Bern und Zürich. Die Reichweite des Magazins beträgt mindestens 142.000 Menschen.[2]

Surprise ist eines von über 100 Mitgliedern aus 34 Ländern im Internationalen Netzwerk der Strassenzeitungen (INSP). Als unabhängiges Unternehmen mit sozialem Zweck arbeitet Surprise nicht gewinnorientiert und finanziert sich ohne staatliche Gelder. 65 Prozent der Einnahmen stammen aus dem Erlös des Strassenmagazins, den Sozialen Stadtrundgängen und den Inseraten, 35 Prozent werden durch Spenden, Sponsoren- und Stiftungsgelder eingenommen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 1993 gründeten in Basel Cathérine Merz, Hanspeter Gysin und Hans-Georg Heimann mit finanzieller Unterstützung des Arbeitsamtes die Strassenzeitung Stempelkissen sowie ein Arbeitslosenkomitee. Das «Stempelkissen» fusionierte 1995 mit der Zeitung Kalter Kaffee, ganz heiss, herausgegeben durch das Zürcher Arbeitslosenkomitee, und wurde seither unter dem Namen «Surprise Arbeitslosenzeitung» publiziert.

1997 wurde das Projekt mit der Gründung der GmbH Surprise Strassenmagazin in einen Lohnbetrieb mit professioneller Redaktion umgewandelt.

Vor 2009 kostete das Heft fünf Franken, dann stieg der Preis auf sechs Franken bis im Jahr 2023, als der Preis auf acht Franken erhöht wurde. Von der Preiserhöhung von zwei Franken profitierten die Verkäufer mit einem zusätzlichen Franken pro verkauftem Heft. Laut Tages-Anzeiger seien "fast 500 Verkäuferinnen und Verkäufer" in der Deutschschweiz aktiv.[3]

Verein Strassenmagazin Surprise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Surprise unterstützt seit 1998 sozial benachteiligte Menschen in der Schweiz. Mit Erwerbsmöglichkeiten, Angeboten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und niederschwelliger Begleitung eröffnet Surprise ihnen Perspektiven und konkrete Handlungsfelder. Diese Hilfe zur Selbsthilfe aktiviert die Fähigkeiten der Menschen und ist dadurch nachhaltig. Surprise sensibilisiert die Öffentlichkeit für soziale Gerechtigkeit, wirbt für gesellschaftliche Vielfältigkeit und stellt fachliche Expertise zur Verfügung.

Diese Ziele verbinden die Angebote von Surprise miteinander: das Strassenmagazin, die sozialen Stadtrundgänge, den Strassenfussball, den Strassenchor, das gastronomische Solidaritätsnetzwerk Café Surprise, die Job- und Förderprogramme SurPlus und Chancenarbeitsplatz sowie die niederschwellige Sozialberatung und -begleitung an drei Standorten in Basel, Bern und Zürich.

Die Gründung des Vereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zur GmbH wurde 1998 der gemeinnützige Verein Strassenmagazin Surprise ins Leben gerufen. 2012 wurde die GmbH liquidiert und der Verein in Verein Surprise umbenannt.

Zusätzlich zur Geschäftsstelle in Basel eröffnete Surprise bereits 1998 eine Vertriebsstelle in Zürich sowie im Jahr 2002 eine Vertriebsstelle in Bern (heute «Regionalstellen»). Seit 2003 erscheint das Surprise Strassenmagazin alle 14 Tage. Die weiteren Angebote von Surprise wurden seit 2003 nach und nach aufgebaut:

  • 2003: Start des Surprise Strassenfussballs und erste Teilnahme an der Strassenfussball Weltmeisterschaft, Surprise wird Partner des Homeless World Cup
  • 2009: Gründung des Surprise Strassenchors
  • 2013: Erscheinen des 300. Strassenmagazins; Start der Sozialen Stadtrundgänge in Basel
  • 2014: Start der Sozialen Stadtrundgänge in Zürich; Aufbau des Angebots Café Surprise
  • 2017: Erscheinen des 400. Strassenmagazins
  • 2018: Start der Sozialen Stadtrundgänge in Bern; Start der Frauenarmutstouren in Basel und Bern

Berichterstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über den im Sommer 2023 verstorbenen Surprise-Verkäufer Ruedi Kälin gab es mehrere Medienberichte, Kälin galt in Zürich als Stadt-Original.[4][5][6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. WEMF-Auflagebulletin 2019 (Memento vom 28. April 2020 im Internet Archive), S. 31 (PDF; 593 kB).
  2. a b Jahresbericht 2016. (PDF (1.6MB)) Verein Surprise, S. 3, abgerufen am 2. Juni 2017.
  3. Sabrina Bundi: Ein Franken mehr Lohn pro Heft, Tages-Anzeiger, 19. Oktober 2023, S. 17
  4. Nachruf auf Ruedi Kälin: Zürich verliert ein Stadt-Original, Tages-Anzeiger,
  5. Armut in der reichen Schweiz - Sozialer Stadtrundgang, SRF DOK
  6. Das Gesicht der Strasse, NZZ, 22. April 2016