Tai Hu
Tai Hu | ||
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Schiff auf dem Tai Hu | ||
Geographische Lage | Wuxi, Provinz Jiangsu, Volksrepublik China | |
Daten | ||
Koordinaten | 31° 10′ N, 120° 9′ O | |
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Fläche | 2 250 km² |
Der Tai Hu (chinesisch 太湖, Pinyin Tài Hú – „sehr großer See“) ist mit 2.250 km² der drittgrößte Süßwassersee Chinas. Er liegt im Jangtsekiang-Delta bei der Stadt Wuxi.
Der See ist bekannt durch die Taihu-Steine, durchlöcherte und bizarr geformte Kalksteine, die vor allem beim chinesischen Gartenbau verwendet werden. Der beste Blick auf den Tai Hu ist vom Xihui-Park (錫惠公園 / 锡惠公园, Xīhuì Gōngyuán), westlich von Wuxi bei der Drachenlicht-Pagode (龍光塔 / 龙光塔, Lóngguāngtǎ).
Der See selbst ist durchschnittlich nur 2 Meter tief und hat etwa 90 Inseln. Er ist mit dem Kaiserkanal verbunden und ist die Hauptwasserquelle mehrerer Flüsse, unter anderem des Suzhou.
Obwohl Umweltschützer wie Wu Lihong vor einer Umweltkatastrophe warnten, kippte der See im Jahr 2007 um, so dass mehrere Millionenstädte wie z. B. Wuxi kein Trinkwasser mehr hatten. Daraufhin wurde angekündigt, 2000 Chemiefabriken zu schließen.[1] 2010 sagte Wu Lihong, dass keine der Fabriken geschlossen wurde, dafür aber Blaualgen mit Booten aus dem See entfernt würden.[2]
Inseln-Halbinseln
Die Seeinseln sind landwirtschaftlich betrachtet Obstanbau- und Fischereininseln. Hauptobstprodukt sind Mandarinen. Delikatesse im Fischereibereich sind Süßwasserkrabben. Die Inseln werden seit dem Anschwellen der Ballungszentren Shanghai und Suzhou zu Erholungsgebieten ausgebaut. Die Halbinseln, Inselngruppe um Xishanzhen und Norduferstreifen sind dabei im rapiden Umbruch.
Nr. | Insel-Halbinseln | Lage-Zugang | Koordinaten |
1 | Xishanzhen | Seemitte - Zugang über Brücke von Gujiaxiang kommend | 31° 06′ 24″ N, 120° 16′ 30″ O |
2 | Yeshan | Seemitte - Zugang über Brücke von Gujiaxiang kommend | 31° 11′ 33″ N, 120° 21′ 20″ O |
3 | Changsha | Seemitte - Zugang über Brücke von Gujiaxiang kommend | 31° 11′ 33″ N, 120° 21′ 20″ O |
4 | Dongshanzhen | größte Halbinsel im Südosten | 31° 03′ 42″ N, 120° 25′ 24″ O |
5 | Dashan | kleine Insel im Süden | 31° 04′ 07″ N, 120° 18′ 57″ O |
6 | Sanshancun | kleine Insel im Süden | 31° 01′ 49″ N, 120° 17′ 29″ O |
7 | Zeshan | kleine Insel im Süden | 31° 01′ 12″ N, 120° 16′ 17″ O |
8 | Guishan | kleine Insel im Süden | 31° 01′ 43″ N, 120° 15′ 30″ O |
Landwirtschaft
- Auf den kargen Seeinseln dominiert der Anbau von Mandarinen.
- In der Fischerei werden vielfach Reusen zum Einsatz gebracht. Spezialität des Sees sind Süßwasserkrabben.
Sport
Seit einigen Jahren veranstaltet der chinesische Radsportverband neben der Tour de Bejing auch die Rundfahrt TOUR of TaiHu Lake rund um den Tai Hu. Die Rennen besitzen UCI-Status und sind für GS1 Profiteams startberechtigt. Das Rennen 150 km westlich von Shanghai stößt medial eher auf mäßiges Interesse und wird von den chinesischen Entscheidungsträgern aus Prestigegründen durchgeführt.
Weblinks
- Staatlicher Geopark des Taihu-Sees und Xishan-Berges in Suzhou in der Provinz Jiangsu
- dradio.de, Deutschlandfunk, Wissenschaft im Brennpunkt, 10. Juni 2011, Michael Stang: China geht das Wasser aus (10. Juli 2011)
Fußnoten
- ↑ tagesschau.de, China: Regimekritiker werden einfach weggesperrt, 8. März 2008 (tagesschau.de-Archiv)
- ↑ tagesschau.de, Umweltschützer in China - Der unbeugsame Herr Wu, 18. Mai 2010 ( vom 21. Mai 2010 im Internet Archive)