Diskussion:Minderstadt

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 2003:6:319C:8119:8CA4:A2E7:C950:A700 in Abschnitt wozu gehören
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Minderstadt ≟ „Marktstadt“[Quelltext bearbeiten]

Moin,
in vielen Artikeln zu britischen Städten (unter anderem Chippenham, Builth Wells – hier heißt es sogar „Marktstädtchen“ – und Totnes) ist mir aufgefallen, dass die Städte als „Marktstädte“ bezeichnet werden. Müsste es nicht eigentlich Minderstadt heißen? Jedenfalls ist das das deutsche Äquivalent zu Market town. Viele Grüße, -- ǽ ǣ? 19:58, 20. Jan. 2009 (CET) Beantworten

Hallo, klingt für mich so als ob Marktstadt eine Art der Minderstadt ist. Minderstadt ist wohl der allgemeinere Überbegriff (vgl. Flecken, Freiheit, etc.). Hoffe ich konnte dir helfen. Viele Grüße, Jörg 16:18, 16. Apr. 2009 (CEST)Beantworten
Ja, klingt gut. Dankeschön, -- ǽ [1][2] 16:12, 4. Mai 2009 (CEST) Beantworten
Marktstadt ist eine sehr wörtliche Übersetzung des englischen market town, aber nicht sooo schlecht. Market town wird im englischen gebraucht im Sinne von "nette, ruhige" Kleinstadt. Minderstadt ist in der Tat ein geographischer Überbegriff für eine Kategorie von Siedlungen, die es in vielen Länder Mitteleuropas gibt.
Ich habe Marktstädtchen in Marktstadt geändert. Der Begriff Marktstadt kann m.E. bleiben. Ich habe einen Link auf Minderstadt ergänzt.--Lberges 11:42, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ob "market town" mit „Marktstadt“ übersetzt werden darf oder besser mit „Marktflecken“ übersetzt werden sollte, hängt meines Erachtens vom Grad der Selbstverwaltung ab. Immerhin ist „Marktflecken“ die gängige Bezeichnung für Minderstädte im ehemaligen Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg bzw. Königreich Hannover, das ja längere Zeit in Personalunion mit England verbunden war.--Ulamm 13:16, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Der Begriff Marktstadt ist in gewisser Weise ein Oberbegriff, der alle Orte mit Märkten umfasst. Allerdings gibt es Marktstädte mit vollem Stadtrecht (darunter das Markrecht), aber es gibt auch Orte, deren Rechte sich auf das Markrecht beschränken (deswegen Minderstadt). Von daher sollte man die Minderstädte nicht als „Markstädte“ bezeichnen, sondern besser als „Marktort“, „Marktstädtchen“ oder „Marktflecken", um den Unterschied zur Rechtsstadt (mindere Rechte) zu kennzeichnen. Frdl. Gruß --Ulrich Waack 18:12, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Unterschied "Minderstadt" - "Dorf"?[Quelltext bearbeiten]

Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen einer Minderstadt und einem Dorf? Gibt es auch "Minderdorfe"? (nicht signierter Beitrag von 81.173.174.25 (Diskussion | Beiträge) 20:23, 10. Jun. 2009 (CEST)) Beantworten

Minderdörfer gibt es nicht. Harry8 18:47, 12. Dez. 2009 (CET)Beantworten
Den Begriff Minderdorf gibt es nicht. Andrerseits gibt es schon Abstufungen. In Bayern z.B. Pfarrdorf (hier steht die Pfarrkirche), Kirchdorf (hat eine eigene Kirche, aber der Pfarrer wohnt nicht (mehr) hier), und schlicht Dorf (ohne Kirche). Diese 'theologischen' Feinheiten sind heute natürlich weniger relevant. Die Sozialgeographie hat heute andere Kriterien (Schule, Arzt), vgl. Stichwort Unterzentrum.--Lberges 11:48, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Eine Minderstadt hat gewisse Rechte und Funktionen (Marktrecht, Verwaltung, Versorgung), die ein Dorf nicht hat. Ein Dorf wird verwaltet, die Dörfler/Bauern fahren zum Einkaufen und Verkaufen in die Stadt bzw. Minderstadt. --Lberges 23:23, 7. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Minderstadt ≟ „Marktort“[Quelltext bearbeiten]

In (jetzt) 229 Fälle (siehe Spezial:Suche/Marktort) wird das Wort Marktort in Artikeln gebraucht - oft in historische Hinweisungen, glaube ich. Es gibt doch leider weder eine Hinweisungseite, noch ein Wictionaryartikel, für Marktort. Ist Markt oder Minderstadt ein gutgeegnetes Synonym?

Ich wollte also verstehen, wie ich am bestens zu andere Sprache zum Beispiel das Folgende übersetze:

Spätestens bis zu Hildebolds Tod gegen 1141 war die Gründung des Marktortes, der erstmals 1150 in der Hildesheimer Miracula Bernwardi als „Hanovere“ bezeichnet wurde, abgeschlossen.

(Bitte entschuldigen mein schlechtes Deutsch!) Jörgen B 00:20, 29. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Marktort ist - wörtlich - ein Ort, an dem ein Markt abgehalten wird. Das kann eine Stadt sein, oder eine Minderstadt. Insofern ist Minderstadt kein Synonym. --Lberges 23:23, 7. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Der Markt ist in der Tat unverzichtbar, aber im Deutschen unterscheiden wir Markorte mit und ohne Stadtrecht. Die ohne Stadtrecht (deswegen Minderstadt) werden gern auch als Marktflecken bezeichnet. Marktflecken wird in der Regel als market town oder provincial town übersetzt. Ob die englischen Historiker dafür einen eigenen Fachbegriff gebrauchen, ist mir leider nicht bekannt. --Ulrich Waack 23:55, 7. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Frankreich[Quelltext bearbeiten]

Erledigt --Lberges 23:23, 7. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

In Gesetzen der französischen Revolutionszeit werden unterschieden: „villes, bourgs, autres communautés“, wobei letztere nur bis 2.500 Einwohner, die bourgs nur bis 5.000 Einwohner kategorisiert werden. Es scheint also „Bourg“ die Bezeichnung für eine nicht mit vollem Stadtrecht ausgestattete Ortschaft zu sein, also wohl eurer „Minderstadt“ zu entsprechen? --Hvs50 (Diskussion) 12:40, 25. Nov. 2016 (CET)Beantworten

Herkunft[Quelltext bearbeiten]

Ist die Bezeichnung Minderstadt ein Begriff aus der Siedlungsgeographie? In Gemeindeordnungen ist er mir jedenfalls bisher nicht untergekommen, was wohl auch daran liegt, dass keine Stadt sich gerne „minder“ nennen wird ;-) Sollte vielleicht im Artikel klargestellt werden. Die übliche Bezeichnung im Deutschen für solche Orte dürfte allgemein und ohne Ausnahme „Markt“ sein, eine sehr gelungene Fokussierung auf den wesentlichen Unterscheidungspunkt zum Dorf bzw. zu „Landgemeinde“ = nämlich das Vorhandensein von Handel und Kleingewerbe. --Hvs50 (Diskussion) 12:40, 14. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Der Begriff Markt ist wohl nur in Bayern gebräuchlich. MfG Harry8 13:26, 25. Nov. 2016 (CET)Beantworten
Minderstadt ist ein Begriff aus der Siedlungsgeographie.

Markt ist auch in Österreich gebräuchlich, und in der Variante "Market" auch in England.L W Berges 21:34, 17. Feb. 2019 (CET)

In Österreich heißen die entsprechenden Gemeinden aber nicht Markt, sondern Marktgemeinde.
In Hessen gibt es die Bezeichnungen Marktgemeinde und Marktflecken. MfG Harry8 23:30, 17. Feb. 2019 (CET)Beantworten

Zusammenhang Minderstadt und Landstadt[Quelltext bearbeiten]

Es gibt mit Landstadt noch einen statistischen Begriff, der auch noch weitere regionsabhängige, teils historische Bedeutungen hat. Thematisch hängt das offensichtlich mit Minderstadt zusammen. Das sollte hier und dort eine geeignete Abgrenzung finden und sichtbar werden. --Blauer elephant (Diskussion) 12:32, 4. Mai 2018 (CEST)Beantworten

Dass es sich bei den Landstädten meistens um Titularstädte (somit um Minderstädte) handelte, stimmt nmM nicht. Dass es vor der Ernennung zur Stadt Minderstädte sein konnten und oft waren, ist hingegen korrekt. So sind alle Minderstädte in Schleswig-Holstein zu Städten (wegen der geringen Einwohnerzahl zu Landstädten) geworden. Die kleinste Landstadt und somit die kleinste Stadt überhaupt ist deshalb auch Arnis. MfG Harry8 12:40, 4. Mai 2018 (CEST)Beantworten
Das, was Du schreibst, ist eine Art der Verbindung/Abgrenzung. Derzeitig laufen die Artikel linklos und ohne inhaltliche Verbindung, sozusagen grußlos aneinander vorbei. Das ist der Mißstand, nicht, dass sie verschiedene, aber zusammenhängende Dinge beschreiben. --Blauer elephant (Diskussion) 09:49, 11. Mai 2018 (CEST)Beantworten

wozu gehören[Quelltext bearbeiten]

eigentlich die "Kirchspiele"?--Hopman44 (Diskussion) 08:53, 19. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Ein Kirchspiel ist der "Spell", also der Bann-Bereich einer Pfarrkirche. Diese kann in einer ummauerten Stadt stehen oder frei in der Landschaft. Kirchspiele (bis zur Reformation) haben sich nicht überschnitten und keinen Ort ausgelassen, gleichwohl bestimmte Klöster aus den Rechten (weniger) und Pflichten (häufiger) eines Kirchspiels ausgenommen waren. Zu jeder Kirche wurden regelmäßig zwei Jahrmarkt-Termine gehalten, die meist nicht durch Privilegien begründet waren, aber auch nicht antastbar waren. Diese Termine waren die Kirchweih und das Patrozinium, also der Festtag des Kirchenheiligen. Diese Jahrmärkte waren auch ohne jeglichen Freiheitsbrief eines Landesfürsten "gesetzte Jahrmärkte". Es war im Rheinland üblich, dass eine kleinere Stadt innerhalb eines dörflichen Kirchspiels lag. In der Kreisstadt Bergheim/Erft ist es noch heute so, dass die "Stadt Bergheim" nur die Georgs-Kapelle besitzt und zum Kirchspiel St. Remigius zu Bergheimerdorf, etwa 1 km nördlich der Stadt auf dem namensgebenden Berg gelegen zählt.
Der Artikel schwankt leider zwischen "historischer" Situation und "aktueller" Situation. Es wäre sinnvoller, das deutlicher zu trennen, zumal die Bezeichnungen heute nicht nur regional verschieden sind, sondern völlig andere Bedeutungen haben als früher. So ist der Begriff "Flecken" heute auf Norddeutschland beschränkt, aber an der Nahe gibt es in Müddersheim noch eine Staße "Hinterm Flecken", welches eindeutig nicht mehr zu Norddeutschland zählt. Es gibt auch keine strikten Grenzen zwischen den verschiedenen Stadtformen. Auch die größeren Städte waren nicht einheitlich strukturiert und privilegiert, sondern die Stadtrechtsverleihung wie die der Freiheiten waren häufig an Vorbilder geknüpft. Es wurde einem Ort zB das Recht verliehen "wie in Lübeck" gebräuchlich, "wie in Magdeburg" gebräuchlich usw. Das gibt es teilweise auch für die kleineren Städte. Das Thema ist schwierig, weil es auch von mittelalterlichem Territorium zu Territorium unterschiedliche Regularien und Gepflogenheiten gab. Größere Gebiete wie etwa das Gelderland hatten einen Städtetag, wo alle städtischen Orte vertreten waren, auch die ganz kleinen, während auf dem Kölner Städtetag nur die größeren Städte vertreten waren, andere Gebiete hatten gar keinen Städtetag.
Oft werden die hier "Minderstädte" genannten Siedlungen fälschlich und diffamierend "Ackerbürgerstädte" genannt. Dieser Begriff wurde im 19. Jahrhundert erfunden, um die "richtigen" Städte von denen abzugrenzen, wo nur "dumme Bauern" mit Stadtmauer drum rum wohnen. Wenn man die Freiheit Freudenberg/Siegerland betrachtet, sieht man am Stadtplan, dass in den Häusern absolut gar keine Form des Ackerbaus oder der Viehhaltung betrieben werden konnte, trotzdem liest man im Dehio "Westfalen", es sei eine Ackerbürgerstadt. Den Häusern fehlt nämlich der notwendige Raum für Hof und Mistplatz und es fehlen die Nebengebäude für Stall und Scheune. In Freudenberg grenzt Wohnhaus an Wohnhaus. Die Lagerflächen sind in den Obergeschossen, also nicht für Feldfrüchte geeignet. Lediglich Brandgassen trennen die Häuser, nach Stadtbranderfahrung eine sinnvolle Ergänzung im Stadtplan. Für die Stadt Hülchrath, die innerhalb des Kirchspiels Neukirchen lag, konnte für die Zeit des 30-jährigen Krieges anhand archivalischer Aufzeichnungen gezeigt werden, dass es bis auf den Gemeinde-Kuhhirten, der die jedem Haushalt zugestandene einzige Kuh auf die Weide zu führen hatte, gar keine Berufe in der Landwirtschaft gab, sondern nur Handel, Handwerk, Dienstleistung und Sicherheit. Ferner gab es einen Musiker und drei Frauen mit Beruf, eine Köchin, eine Hebamme und eine Hure. Der Ort hatte 60 Familienoberhäupter mit Berufen, aber nur 55 Häuser in der Steuerliste, dazu ein paar jüdische Familien, die in den Quellen nicht genannt werden, denen aber Landwirtschaft verboten war. Dennoch wurde er irrig als Ackerbürgerstadt bezeichnet. Die Funktion der Kleineren Städte war meist eher die Brückenfunktion zwischen Landwirtschaft und den größeren Handelsplätzen. Sehr schön ist das bei der Stadt Wachtendonk zu sehen, deren drei Jahrmärkte stets nur etwa 2 bis 3 Tage vor denen der größeren Stadt Venlo/Maas (mit Hafen) lagen. Dies unterstreicht die Funktion als Zuliefermarkt. Hier wurden auch aus Rohstoffen (zB Kuhhäuten, Flachs) Halbfertigwaren (Leder, Leinen) hergestellt. <Gobel van Yffe> (nicht signierter Beitrag von 2003:6:319C:8119:8CA4:A2E7:C950:A700 (Diskussion) 18:38, 30. Mai 2020 (CEST))Beantworten