Thallium(I)-triiodid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thalliumtriiodid
_ Tl+ 0 _ I1/3−
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Gitterparameter

a = 10,599 Å, b =6,419 Å, c = 9,436 Å

Allgemeines
Name Thallium(I)-triiodid
Andere Namen
  • Thalliumtriiodid
  • Thallium(I)-triiodid
Verhältnisformel TlI3
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
Wikidata Q2059737
Eigenschaften
Molare Masse 585,2 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​330​‐​373​‐​411
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thallium(I)-triiodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Thalliums aus der Gruppe der Iodide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-triiodid kann durch Reaktion von Thallium(I)-iodid mit Iod in kochendem Methanol gewonnen werden.[1]

Es kann auch durch Reaktion von Thallium(I)-iodid, Iod und Iodwasserstoff gewonnen werden.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-triiodid ist ein schwarzer Feststoff, der in Wasser unlöslich ist. Im festen Zustand entspricht sein Aufbau TlI-I2 oder Tl+[I3], in Methanol gelöst jedoch TlI3[1] und müsste deshalb im festen Zustand genauer als Thallium(I)-triiodid anstelle von Thallium(III)-iodid bezeichnet werden[5]. Der über Thallium(I)-iodid hinausgehende Anteil an Iod wird durch Wasser, Ethanol, Ether, Tetrachlorkohlenstoff oder eine Kaliumiodid-Lösung abgespalten. Seine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 ist isomorph zu der von Rubidiumtriiodid.[1][6][7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 882.
  2. Eintrag zu Thalliumverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. November 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Thalliumverbindungen mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. November 2022. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. A. G. Sharpe: 401. Thallium tri-iodide and related compounds. In: Journal of the Chemical Society (Resumed). 1952, S. 2165, doi:10.1039/JR9520002165.
  5. Ronald Rich: Inorganic Reactions in Water. Springer, 2007, ISBN 3-540-73962-9, S. 323 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Simon Aldridge, Anthony J. Downs: The Group 13 Metals Aluminium, Gallium, Indium and Thallium: Chemical ... John Wiley & Sons, 2011, ISBN 0-470-97668-3, S. 318 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. K. F. Tebbe, U. Georgy: Die Kristallstrukturen von Rubidiumtriiodid und Thalliumtriiodid. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. 42, S. 1675–1678, doi:10.1107/S0108270186090972.