Thallium(I)-bromid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thallium(I)-bromid
_ Tl+ 0 _ Br
Kristallsystem

kubisch

Allgemeines
Name Thallium(I)-bromid
Verhältnisformel TlBr
Kurzbeschreibung

schwach grünlichgelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7789-40-4
EG-Nummer 232-163-0
ECHA-InfoCard 100.029.239
PubChem 62677
Wikidata Q419400
Eigenschaften
Molare Masse 284,29 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,5 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

456 °C[1]

Siedepunkt

815 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,047 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Brechungsindex

2,418[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​330​‐​373​‐​411
P: 260​‐​264​‐​273​‐​284​‐​301+310​‐​310[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Thallium(I)-bromid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Bromide.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-bromid kommt natürlich als Mischform mit Thallium(I)-chlorid in Form des sehr seltenen Minerals Lafossait vor.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-bromid lässt sich durch Reaktion von Thallium(I)-sulfat oder Thallium(I)-nitrat mit reinem Bromwasserstoff gewinnen.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-bromid ist ein schwach grünlichgelber Feststoff, welcher praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] Es ist frisch hergestellt schwach grünlichgelb, wird am Licht aber dunkel. Es besitzt eine Kristallstruktur vom Cäsiumchlorid-Typ (a = 397 pm).[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-bromid wird als Mischkristall zusammen mit Thallium(I)-iodid als Thalliumbromidiodid bei der abgeschwächte Totalreflexion Spektroskopie eingesetzt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 876.
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-248.
  3. a b Datenblatt Thallium(I) bromide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011 (PDF).
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag thallium compounds, with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. J Michael Hollas: Moderne Methoden in der Spektroskopie; ISBN 978-3-540-67008-7, S. 59.