Theodor Meron

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Theodor Meron (2011)

Theodor Meron (* 28. April 1930 in Kalisz, Polen) ist ein amerikanischer Jurist polnischer Abstammung und war von März 2003 bis November 2005 sowie von November 2011 bis November 2015 Präsident des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien. Im Dezember 2011 erfolgte außerdem seine Wahl zum Richter des Internationalen Residualmechanismus für die Ad-hoc-Strafgerichtshöfe (IRMCT), der ab Juli 2012 als Nachfolgeinstitution der Ad-hoc-Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda fungiert. Darüber hinaus wurde er zum ersten Präsidenten des IRMCT ernannt.

Leben

Theodor Meron studierte an der Hebräischen Universität von Jerusalem, an der Harvard University und an der Universität Cambridge. 1977 wurde er Professor für Völkerrecht. 1994 wurde er Professor an der New York University. Er erhielt 1987 ein ASIL Certificate of Merit (Verdiensturkunde) von der Amerikanischen Gesellschaft für internationales Recht für sein ein Jahr zuvor erschienenes Werk Human Rights Law Making in the United Nations sowie 2006 die Manley-O.-Hudson-Medaille für herausragende Verdienste im Bereich des Völkerrechts.

2009 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Kritik und Vorwürfe

Meron ist durch sein Gerichtspräsidentenamt der Mächtigste unter den 18 Richtern des UN-Tribunals in Den Haag. Sein dänischer Richterkollege Frederik Harhoff wirft ihm im Juni 2013 vor, hinter der jüngsten Serie von überraschenden Freisprüchen für mutmaßliche Balkan-Kriegsverbrecher steckten mächtige politische Interessen und macht dafür Gerichtspräsident Meron verantwortlich. Der hatte in der Richterschaft zuletzt eine juristische Kurskorrektur durchgesetzt, hin zu mehr Vorsicht im Umgang mit lückenhaften Beweisketten. Meron verhindere Urteile gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher wie den kroatischen General Ante Gotovina; Offizielle aus den USA und Israel hätten Druck ausgeübt. [1]

Weblinks

Commons: Theodor Meron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. sueddeutsche.de: Freisprecher vom Kriegsverbrechertribunal