Time Machine (Apple)

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Time Machine

Datei:Time Machine.png
Basisdaten

Entwickler Apple Inc.
Erscheinungsjahr 2007
Aktuelle Version 1.3
(16. Oktober 2014)
Betriebssystem ab Mac OS X 10.5
Kategorie Datensicherung
Lizenz proprietär
deutschsprachig ja
Time Machine-Webseite

Time Machine (engl. für Zeitmaschine) ist eine Datensicherungssoftware von Apple, die seit Mac OS X Leopard (Leopard) in das Betriebssystem integriert ist. Das Programm kann für die automatische Sicherung aller Computerdaten und Einstellungen benutzt werden.

Für die Datensicherung wird eine HFS+-formatierte Festplatte oder Partition benötigt, die mit dem Computer verbunden ist.[1] Von diesem Volume darf der Mac nicht gebootet worden sein, um im selben Arbeitsgang Daten auf ihm ablegen zu können. Dabei kann es sich um interne Festplatten oder externe Speichermedien handeln, die über USB, FireWire, Thunderbolt oder Netzwerk mit dem Computer verbunden sind.

Die von Apple favorisierte Hardware-Lösung für Time Machine ist die Datensicherung auf die Apple Time Capsule (mit eingebauter Festplatte), oder etwas einfacher über Apple AirPort mit angeschlossener USB-Festplatte.

Bedienung der Time Machine bei Datenverlust

Die Beschreibung erfolgt hier Schritt für Schritt. Dadurch soll ein besserer Einblick gegeben werden, wie sie funktioniert. Unterschiede von Time Machine gegenüber klassischer Datensicherungssoftware werden dargestellt.

Wenn Daten beschädigt oder verlorengegangen sind, kann der Benutzer diese über „Time Machine“ wiederherstellen. Als erstes muss dazu der Benutzer das jeweilige Programm aufrufen, in welchem er Daten vermisst. Das kann z. B. eine Datei im Finder sein, aber auch eine E-Mail in „Apple Mail“ oder ein Kontakteintrag im Apple-Adressbuch. Im zweiten Schritt klickt der Benutzer auf das Time-Machine-Symbol im Dock.

Jetzt werden alle Fenster, bis auf das Fenster, in dem der Benutzer seine Daten vermisst (Finder, Mail …), ausgeblendet. Der Hintergrund wechselt in ein visuell aufwendig gestaltetes 3D-Universum mit einer chronologischer Reihenfolge hintereinander liegender Fenster mit einem Zeitstrahl, auf dem alle Sicherungszeitpunkte ersichtlich sind. Durch Auswahl eines Zeitpunktes kann der jeweilige vormalige Datenzustand betrachtet werden. Wenn die vermissten Daten bzw. die richtige Version wiedergefunden wurde, kann alles oder nur ein Teil aus der Vergangenheit mit einem Klick in die aktuelle (neue) Version zurückgeholt werden.

Welches Fenster im 3D-Weltall dargestellt wird, hängt von der Time Machine-Integration der Software ab. Bei „Apple Mail“, „Apple Adressbuch“ oder „Apple iPhoto“ kann man sich z. B. das Programm mit den damals vorhandenen Daten (wie damals vorhandene Mails, Notizen, Adressen, Fotos usw.) anschauen. Andere Programme – auch teilweise Apple-Programme wie etwa Apple Aperture oder iTunes – bieten keine so tiefe Time-Machine-Integration. Hier erscheint dann das Finder-Fenster, und man muss anhand der Dateinamen die richtige Information hervorholen. Bei Office-Programmen, in denen der Benutzer ständig mit Dateinamen arbeitet und alles bewusst im Finder ablegt, erfolgt die Darstellung des Finders aufgabenorientiert. Bei Anwendungen, bei denen die Software für den Benutzer die mühselige Dateiverwaltung übernimmt und der Benutzer dateinamenlos arbeitet (wie etwa bei iTunes, Aperture oder VMware), gestaltet sich das Wiederfinden dann etwas schwieriger. Die Softwarehersteller bauen die Integration der Time-Machine-Kompatibilität über die Jahre immer mehr aus. Aktuelles Beispiel ist etwa VMware Fusion 4.0, das jetzt nach einigen Jahren für das einfache Wiederfinden der richtigen Version aus der Vergangenheit ein richtiges GUI anzeigt (statt eines Finderfensters).

Nutzungskonzept der Time Machine

Time Machine führt die Datensicherung nur für die Laufwerke durch, die unmittelbar am Mac angeschlossen sind. Die Sicherung kann also neben der eingebauten Festplatte, auf der das Betriebssystem läuft, auch weitere direkt an den Mac angeschlossene externe Laufwerke oder gar USB-Sticks umfassen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich eine an die Time Capsule angeschlossene externe USB-Festplatte nicht mit TimeMachine sichern lässt, weil hier die Verbindung über die Time Capsule hergestellt wird und diese Platte damit nicht direkt am Mac hängt.

Damit nicht jeder nur temporär angeschlossene USB-Stick oder jede externe Festplatte irrtümlich in die Time Machine Datensicherung eingeht und so das Backup-Speichervolumen vorzeitig gefüllt wird, werden direkt an den Mac angeschlossene externe Datenträger standardmäßig vom Betriebssystem Mac OS über die Time Machine Option „Folgende Objekte nicht sichern:“ von der Sicherung ausgeschlossen. Will der Benutzer ein externes Laufwerk bewusst in die Datensicherung der Time Machine überführen, so muss er über die Systemsteuerung „TimeMachine“ diesen Sperrvermerk herausnehmen.

Behobene Kritikpunkte

Folgende Kritikpunkte wurden über mehrere Generationen von neuen Mac-OS-Versionen schrittweise behoben:

  • Vor der Version 10.7 war eine gleichzeitige Verwendung von Time Machine und FileVault nicht ohne weiteres möglich, denn davor konnte die Datensicherung nur mit abgemeldeten Benutzern durchgeführt werden. Dieses Problem wurde mit Mac OS X 10.7 (Lion) behoben, indem jetzt die gesamte Festplatte verschlüsselt wird (bei 10.4, 10.5 oder 10.6 wurde nur das Benutzerverzeichnis verschlüsselt). Die gesicherten Daten sind ebenfalls verschlüsselt.
  • Vor der Version 10.7 war es nicht möglich, zwei Datensicherungssätze zu synchronisieren. Das bedeutet, wenn man unterwegs Sicherungen auf einer USB-Festplatte anlegt, konnte man vorher diese nicht in die heimische Time Capsule einpflegen. Auch dieses Manko wurde behoben.
  • Seit Version 10.8 kann auch mehr als eine Festplatte als Backup-Datenträger dienen. Werden mehr als zwei Festplatten als Backup-Medien konfiguriert, so verteilt Time Machine die Backups gleichmäßig auf die angeschlossenen Festplatten. Diese Option ist nützlich, um eine längere Historie zu erhalten oder um unterwegs auch eine Backup-Platte mitnehmen zu können und dabei zuhause dennoch eine Platte zu haben mit einem gewissen Rückfallschutz.

Irrtümer

Ein landläufiger Irrtum beruht darauf, auf die mit Time Machine gespeicherten Daten könne nur mit dem Mac, von welchem die Daten stammen, oder von einem neu aufgesetzten System aus zugegriffen werden, und es sei nicht möglich, von einem anderen Mac aus einzelne Daten anzusteuern, ohne dass die Daten dieses Computers überschrieben würden, die Time Machine eignete sich deshalb nicht zur Datensicherung, wenn der Mac in Reparatur gegeben werden müsse und man in der Zwischenzeit von einem zweiten Mac aus auf seine Daten zugreifen möchte.
Richtig hingegen ist, dass auf „fremde“ gesicherte Daten sogar auf zweierlei Arten zugegriffen werden kann:

Einerseits können fremde gesicherte Daten mit Time Machine geöffnet werden. Diese Funktion ist allerdings etwas versteckt: Dazu muss zuerst das Time-Machine-Symbol in das Dock gelegt werden. Ein Rechtsklick auf dieses Symbol öffnet nun das notwendige Menü.

Andererseits kann das Backup-Volume auch ohne Time Machine einfach direkt im Finder aktiviert (mounted) werden. Dies ist möglich, da Time Machine bei jeder inkrementellen Datensicherung nicht nur die geänderten Dateien speichert, sondern auch für ungeänderte Dateien einen neuen Hardlink setzt. Dadurch erscheint im Finder jedes "backup set" wie ein vollständig gespiegelter Datenbestand ohne unnötigen Speicherverbrauch. Durch diesen Mechanismus entfällt auch die Notwendigkeit einer separaten Katalog-Datei, die über die Datensicherungen Buch führt. Ein kleiner Nachteil dieser Methode ist, dass jeder Sicherungs-Aktion ein relativ aufwendiger Dateivergleich vorausgehen muss (der aber nicht weiter stört, da er im Hintergrund abläuft).

Der größere Nachteil dieser Strategie ist, dass bei jeder Änderung immer die ganze Datei neu gesichert wird. Daher ist Time Machine z.B. für die Sicherung von virtuellen Maschinen, die aus einer einzigen großen Datei bestehen, weniger gut geeignet. Paket-Dateien wie die iPhoto- und Aperture-Bibliotheken werden hingegen partiell gesichert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Krazit T, New Apple feature sends users back in time. in CNET news, vom 7. August 2006