Topologische Äquivalenz

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Topologische Äquivalenz ist ein Begriff aus der Theorie dynamischer Systeme.

Anschaulich sind zwei dynamische Systeme in diesem Sinne äquivalent, wenn es eine Selbstabbildung des Phasenraums gibt, unter der die Bahnen des einen Systems den Bahnen des zweiten Systems entsprechen.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei dynamische Systeme auf einem Phasenraum heißen topologisch äquivalent, wenn es einen Homöomorphismus gibt, so dass

für alle gilt.

Man sagt dann, dass den Fluss in den Fluss konjugiert.

Man spricht von der topologischen Äquivalenz zweier gewöhnlicher Differentialgleichungen (oder zweier Vektorfelder), wenn die zugehörigen Flüsse topologisch äquivalent sind.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Flüsse der Differentialgleichungen und sind topologisch äquivalent. Der Homöomorphismus konjugiert den Fluss von in den Fluss von .
  • Der Satz von Hartman-Grobman gibt (unter gewissen Voraussetzungen) die topologische Äquivalenz zwischen einer gewöhnlichen Differentialgleichung und ihrer Linearisierung. Sei x‘=Ax die Linearisierung von x‘=v(x), es gelte also mit und . Wenn alle Eigenwerte des Operators A in der linken Halbebene liegen (also negative Realteile haben), dann sind die Differentialgleichung und ihre Linearisierung topologisch äquivalent.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • V. I. Arnold: Geometrical methods in the theory of ordinary differential equations, Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, Volume 250, Springer-Verlag, New York, 1983, ISBN 0-3879-0681-9