Trent-Affäre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Februar 2016 um 00:16 Uhr durch Nicor (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Trent-Affäre, auch als Mason-und-Slidell-Affäre bekannt, ist ein Ereignis im November 1861, das beinahe zum Kriegseintritt Großbritanniens auf Seiten der Konföderierten im Sezessionskrieg geführt hätte.

Die Situation zwischen Großbritannien und den USA war 1861 angespannt. In Großbritannien wurden Schiffe der Südstaaten ausgerüstet, da Großbritannien sich von der Sezession ein Gleichgewicht der Macht in Nordamerika erhoffte.

Charles Wilkes

In dieser Situation stoppte am 8. November 1861 die USS San Jacinto unter dem Kommando von Admiral Charles Wilkes im Bahamakanal das unbewaffnete britische Postschiff Trent. Dieses war auf dem Wege von Havanna nach Saint Thomas. An Bord befanden sich James Murray Mason und John Slidell, zwei konföderierte Politiker, die für den Fall einer Anerkennung der Konföderierten durch Großbritannien und Frankreich als Botschafter in London und Paris vorgesehen waren. Admiral Wilkes hatte von seinen Spionen erfahren, dass sich zwei Abgesandte der Südstaaten auf diesem Schiff befanden, die er verhaften und mit der USS San Jacinto nach Monroe bringen ließ. Das britische Postschiff durfte seine Fahrt nach London fortsetzen.

Die Aufbringung des britischen Postdampfers in neutralen Gewässern führte im November/Dezember 1861 zu einer weiteren Verschärfung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Am 30. November 1861 teilte das britische Foreign Office der US-Regierung mit, dass man diesen Vorfall als einen groben Verstoß gegen die Prinzipien des internationalen Rechtes ansehe, und forderte die Freilassung der inhaftierten Personen. Bestärkt wurde Großbritannien durch die Regierungen in Wien, Paris, Berlin und Sankt Petersburg. Die Situation wurde in den nächsten Tagen weiter verschärft. Großbritannien drohte mit dem Abbruch seiner diplomatischen Beziehungen und mit dem Kriegseintritt. Die Briten verstärkten ihre Truppen in Kanada. Der spätere britische Feldmarschall Garnet Joseph Wolseley wurde nach Kanada entsandt, um Vorbereitungen für einen möglichen Kriegseintritt auf Seiten der konföderierten Armee zu treffen. Am 1. Dezember verhängte London ein Ausfuhrverbot in die USA.

Am 25. Dezember gab Washington dem Druck aus London nach und ordnete unter Berufung auf völkerrechtliche Zwänge die Freilassung der „Südstaatenagenten“ an. Am Neujahrstag des Jahres 1862 wurden Mason und Slidell freigelassen und die Affäre damit beigelegt.