Unternehmen Nächtliche Kirschblüte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. September 2016 um 08:43 Uhr durch 95.78.42.104 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Unternehmen Nächtliche Kirschblüte
Teil von: Zweiter Weltkrieg
Datum 22. September 1945
Ort Westküste der Vereinigten Staaten: San Diego
Ausgang Operation abgesagt
Konfliktparteien

Kaiserlich Japanische Armee

Vereinigte Staaten

Befehlshaber

Shiro Ishii als Leiter der Einheit 731

Das Unternehmen Nächtliche Kirschblüte war eine geplante japanische Militärunternehmung mit biologischen Waffen im Jahr 1945 die gegen die USA gerichtet werden sollte, jedoch nicht durchgeführt wurde. Ziel war es, San Diego, Kalifornien mit pestinfizierten Flöhen zu verseuchen, als ein letzter Versuch, die Vereinigten Staaten von der Invasion der japanischen Hauptinsel abzubringen. Der Plan wurde nie durchgeführt, da die USA vorher Atomwaffen einsetzten.[1]

Ausgangslage

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges plante die Einheit 731, eine Einheit der Kaiserlich Japanischen Armee für die Entwicklung von Biowaffen, einen Angriff auf die Vereinigten Staaten. Mit Pestbomben beladene Kamikaze-Bomber sollten ein schlecht verteidigtes, aber dicht besiedeltes Gebiet in den kontinentalen USA verseuchen.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Kapazitäten der japanischen Marine stark strapaziert und dem Zusammenbruch nahe. Daher sollten die Kamikaze-Flugzeuge mit im Verborgenen operierenden U-Boot-Flugzeugträgern an die Küste der USA transportiert werden, um dort zu starten.

Das Zielobjekt war San Diego, das am 22. September 1945 angegriffen werden sollte.

Vorbereitung

Die Pesterreger wurden durch japanische Ärzte unter Kriegsgefangenen ausgebracht, um sie mit der Pest zu infizieren. Um sich der Wirkungsweise bei Europäern sicher sein zu können wurden so auch mindestens 1500 US-Kriegsgefangene ohne ihr Wissen mit der Pest infiziert.[2][3]

General Shiro Ishii ließ die Einheit 731 der Kaiserlich Japanischen Armee im Rahmen von Feldversuche Bomben mit pestinfizierten Flöhen auf chinesische Städte abwerfen um dort Pest-Epidemien auszulösen.[2][3]

Planung

Toshimi Mizobuchi Ausbilder der Rekruten der Einheit 731, formulierte die Idee 20 der 500 neuen Truppen, die im Juli 1945 mit U-Booten in Harbin eintrafen in die Gewässern vor Südkalifornien zu schicken, damit sie San Diego aus der Luft mit Pest-infizierten Flöhe verseuchen könnten. Der hierfür vorgesehen Termin war der 22. September 1945.[4][5] Ishio Obata war damit beauftragt worden, die Operation zu leiten.

Japan verfügte zu diesem Zeitpunkt über mindestens fünf U-Boote, die jeweils zwei oder drei Spezialflugzeuge des Typs Aichi M6A in wasserdichten Röhren mitführen konnten.[4][5]

Ergebnis

Der Plan war geplant, am 22. September 1945 zu beginnen, wurde aber nicht realisiert werden, weil die Kapitulation Japans am 15. August 1945 den Betrieb strittig gemacht.[4]

Anfang August 1945 kapitulierte Japan und am 9. August verwendeten Mitglieder der Einheit 731 Sprengstoff bei dem Versuch alle Beweise für ihr Biowaffen-Programm zu vernichten.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. The trial of Unit 731. The Japan Times, abgerufen am 17. Juni 2015 (englisch).
  2. a b Japan bereitete den Einsatz von Bio-Waffen gegen die USA vor. Weltwoche, abgerufen am 17. Juni 2015.
  3. a b Tödliche Kirschblüte - Mit Menschenversuchen arbeitete Tokio 1945 an der biologischen Bombe gegen Amerika. focus.de, abgerufen am 17. Juni 2015.
  4. a b c John Geoghegan: Operation Storm: Japan's Top Secret Submarines and Its Plan to Change the Course of World War II. Broadway Books, 2014, ISBN 0-7704-3573-4, S. 312.
  5. a b Weapons of Mass Destruction - Plague as Biological Weapons Agent. GlobalSecurity.org, abgerufen am 21. Dezember 2014.