Vektorwertige Funktion

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Eine vektorwertige Funktion ist in der Mathematik eine Funktion, deren Zielmenge ein mehrdimensionaler Vektorraum ist. Vektorwertige Funktionen werden insbesondere in der mehrdimensionalen Analysis, der Differentialgeometrie und der Funktionalanalysis untersucht.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Funktion

heißt vektorwertig, wenn ihre Zielmenge ein Vektorraum ist. Insbesondere ist die Struktur der Definitionsmenge nicht relevant, nur die der Zielmenge.

In vielen Fällen wird als Vektorraum der verwendet, solche Funktionen heißen dann auch reell-vektorwertig. Ist der Vektorraum der , so heißen die Funktionen analog komplex-vektorwertig.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Abbildung , definiert durch
ist eine reell-vektorwertige Funktion.
  • Die Parameterdarstellung einer Kurve in zwei oder mehr Dimensionen ist eine reell-vektorwertige Funktion von nach .
  • Eine vektorwertige Funktion wird im Fall auch Vektorfeld genannt.

Grenzwerte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine vektorwertige Funktion nähert sich dem Betrag und der Richtung des Vektors an, wenn der Grenzwert der Funktion für gleich ist, das heißt: . Dies bedeutet, dass für jeden Wert von ein existiert, sodass für alle mit gilt:

.

Der Grenzwert einer vektorwertigen Funktion wird durch die Grenzwerte ihrer einzelnen Komponenten bestimmt. Wenn eine vektorwertige Funktion durch reelle Funktionen definiert ist, deren Grenzwerte von existieren, dann ist der Grenzwert von der Vektor, dessen -te Komponente den Grenzwert von ist. In anderen Worten: . Der Grenzwert einer vektorwertigen Funktion wird dementsprechend als ein Tupel von Grenzwerten ihrer einzelnen Komponenten dargestellt.

Der Grenzwert der vektorwertigen Funktion lautet:

Differenzialrechnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ableitung einer vektorwertigen Funktion ist definiert als:

Die Ableitung einer vektorwertigen Funktion wird durch die Ableitungen ihrer einzelnen Komponenten bestimmt. Wenn eine vektorwertige Funktion durch reelle Funktionen definiert ist, deren Ableitungen existieren, dann ist die Ableitung von der Vektor, dessen -te Komponente die Ableitung von ist. In anderen Worten: . Die Ableitung einer vektorwertigen Funktion wird dem unterliegend als ein Tupel von Grenzwerten ihrer einzelnen Komponenten dargestellt. Sei eine vektorwertige Funktion, die jedem Punkt im -dimensionalen Raum einen -dimensionalen Vektor zuordnet. Die Ableitung ist dementsprechend eine × Matrix, welche die Änderungsrate von im Punkt beschreibt.

Die Ableitung der vektorwertigen Funktion lautet:

Der Einheits-Tangentenvektor von der vektorwertigen Funktion , welcher den Betrag hat und die Richtung der Vektorfunktion angibt, lässt sich darstellen durch

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Forster: Analysis 2. Differentialrechnung im , gewöhnliche Differentialgleichungen. 10., verbesserte Auflage. Springer Spektrum, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-02356-0, doi:10.1007/978-3-658-02357-7.