Villa Hildebrandt
Die Villa Hildebrandt liegt im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, in der Borstraße 27. Sie ist benannt nach ihrem Besitzer um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, dem Fabrikanten Emil Hildebrandt.
Beschreibung
Die zweigeschossige, heute unter Denkmalschutz[1] stehende Villa hat einen Drempel sowie ein flaches Satteldach. In der Straßenansicht zur Nordseite befindet sich ein schmaler, mit Lisenen versehener, Mittelrisalit mit der Haustür. Der Putzbau ist mit Stuckdekor verziert.
Der auf der Gartenseite nach Süden angebaute Flügel mit abgeplattetem Walmdach mit volutenverzierter Dachgaube entstand bei einem späteren Umbau. Auf der linken Seite der Gartenansicht steht ein dreigeschossiger Turm mit einer Haube. Über der mittig in der Gartenansicht platzierten Terrasse mit Freitreppe steht eine prachtvolle Eisenkonstruktion in neobarocken Formen als Altan. Die reichverzierten Stützen, Gesimse und Gitter sind aus Stahl, Gusseisen, Zink und Bronze.
Der Außenbereich des Anwesens gilt als Werk der Landschafts- und Gartengestaltung.
Geschichte
1872 ließ sich der Advokat Julius Witschel durch den Kötzschenbrodaer Baumeister August Große ein Wohnhaus errichten.
Der spätere Eigentümer, der Fabrikant Emil Hildebrandt, Mitinhaber der Großlugaer Firma Kelle & Hildebrandt, ließ auf der Rückseite des Gebäudes 1895 „eine außerordentlich prachtvolle Eisenkonstruktion eines Altans“[2] aufstellen. Dieser soll als Ausstellungsstück seiner Firma auf der Weltausstellung 1889 in Paris gestanden haben[2], auf der auch der Eiffelturm und die Galerie des Machines ausgestellt wurden.
1905 ließ Hildebrandt seine Villa durch den Baumeister F. A. Bernhard Große umbauen.
Literatur
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Dietrich Lohse: Denkmalschutz - Denkmalpflege. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e.V., , abgerufen am 10. Juli 2015.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Radebeul 24. Mai 2012, S. 10 (Letzte von der Stadt Radebeul veröffentlichte Denkmalliste. Die seit 2012 beim Landkreis Meißen angesiedelte Untere Denkmalschutzbehörde hat noch keine Denkmalliste für Radebeul veröffentlicht.).
- ↑ a b Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. [Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen.] SAX-Verlag, Beucha 2007, S. 87
Koordinaten: 51° 6′ 24,3″ N, 13° 38′ 54,3″ O