Vivian-Bibel
Die Vivian-Bibel oder Erste Bibel Karls des Kahlen ist eine karolingische Bilderhandschrift, die 845/846 im Kloster St. Martin in Tours entstand.
Der großformatige Codex (495 x 345 mm) mit 423 Pergamentblättern beinhaltet eine Vollbibel und ist mit acht ganzseitigen Miniaturen, vier Kanontafeln sowie 87 Initialen illuminiert. Die Handschrift wurde von den Mönchen unter Abt Vivian (844-851) geschaffen und dem König und späteren Kaiser Karl dem Kahlen geschenkt. Dieser stiftete sie vermutlich 869/870 der Kathedrale von Metz. 1675 gelangte sie in den Besitz des Finanzministers Jean-Baptiste Colbert und nach dessen Tod 1683 in die königliche Bibliothek. Heute befindet sie sich in der Pariser Bibliothèque nationale (Ms. lat. 1).
In der Vivian-Bibel findet sich die früheste europäische Abbildung einer Rotta genannten Leier mit Griffbrett.[1]
Literatur
- Florentine Mütherich, Joachim E. Gaehde: Karolingische Buchmalerei. Prestel, München 1979, S. 75–81, ISBN 3-7913-0395-3
- Ingo F. Walther, Norbert Wolf: Meisterwerke der Buchmalerei. Taschen, Köln u. a. 2005, S. 96–97, ISBN 3-8228-4747-X
Weblinks
- Digitalisat bei Gallica
Anmerkungen
- ↑ Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 26. De Gruyter, Berlin 2004, S. 162